NEW YORK (dpa-AFX) - Die Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise hat US-Staatsanleihen am Montag deutliche Kursgewinne beschert. Marktanalyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda sprach von einer Flucht der Anleger in die als "sichere Häfen" geltenden Papiere. Besonders für lang laufende Anleihen ging es steil bergauf. An der Wall Street sackten die Kurse hingegen ab.
Zweijährige Anleihen stiegen um 5/32 Punkte auf 99 30/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,65 Prozent. Fünfjährige Anleihen kletterten um 21/32 Punkte auf 100 Punkte und rentierten mit 1,63 Prozent. Zehnjährige Anleihen gewannen 1 11/32 Punkte auf 98 8/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,32 Prozent. Dreißigjährige Anleihen stiegen um 2 28/32 Punkte auf 98 7/32 Punkte. Sie rentierten mit 3,09 Prozent.
Nachdem Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras für diesen Sonntag (5. Juli) überraschend eine Volksabstimmung über geforderte Reformmaßnahmen angekündigt hatte, waren die Verhandlungen über die Verlängerung des laufenden Hilfspakets für Griechenland abgebrochen worden. Erstmals blieben am Montag alle Banken im Land sowie die Athener Börse geschlossen. Dies war die Reaktion auf die Entscheidung der EZB, die Notkredite für griechische Banken einzufrieren.
Griechenland wird zudem die an diesem Dienstag (30. Juni) fällige Rate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Angaben von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nicht zahlen. Damit entfalle jede künftige Zahlung durch den IWF, so Schäuble. Zudem lehnen die Euro-Staats- und Regierungschefs weiterhin die Verlängerung des am Dienstag endenden Hilfsprogramms für Griechenland ab.
Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) senkte die Einstufung der Kreditwürdigkeit des Landes um eine Stufe auf "CCC-". Damit sieht S&P nun eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Zahlungsfall Griechenlands./gl/he