NEW YORK (dpa-AFX) - Die Kurse von US-Staatsanleihen haben am Dienstag ihre Verluste vom Wochenbeginn etwas ausgeweitet. Angesichts einer wieder steigenden Risikobereitschaft wendeten die Anleger den als sicherer Hafen geltenden Anleihen der USA vermehrt den Rücken zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,44 Prozent auf 117,95 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,02 Prozent.
Gemischt ausgefallene US-Konjunkturdaten aus der Immobilienbranche bewegten die Anleihekurse kaum. Im Blick standen die Sorgen vor einer europäischen Energiekrise und die Zinsperspektiven in der Eurozone. Letzteres galt wegen eines Insiderberichts der Nachrichtenagentur Bloomberg zur Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), wonach diese die Leitzinsen am Donnerstag nicht wie zuletzt angenommen um 0,25 Prozentpunkte, sondern sogar um 0,5 Punkte anheben könnte, um die hohe Inflation zu bekämpfen.
Im internationalen Vergleich ist die EZB relativ spät dran, mehrere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed hatten in den vergangenen Monaten den Dollar wegen der größer werdenden Zinsdifferenz gestützt. Die Zinserwartungen an die US-Notenbank Fed sind derweil zuletzt etwas zurückgegangen. Generell hieß es, steige damit wieder die Risikobereitschaft der Anleger, was sie aus US-Anleihen und dem US-Dollar trieb. Größer wurde diese auch wegen der Hoffnung, dass ab Donnerstag wieder russisches Gas durch die zuletzt wartungsbedingt stillgelegte Pipeline Nord Stream 1 nach Europa fließen könnte./tih/he