Betrachtet man die Entwicklung der Mobilfunkbranche der letzten Jahre, so zeigt sich vor allem eines, nämlich dass die Fantasie und Spitzfindigkeit der Entwickler kaum Grenzen kennt. Branchenprimus Apple hatte mit der Entwicklung des iPhones neue Maßstäbe gesetzt, doch im letzten Jahr hat die Konkurrenz nachgezogen. Besonders der koreanische Technologiekonzern Samsung dürfte Apple Kopfschmerzen bereiten, aber auch bei Nokia in Helsinki und bei Microsoft wird eifrig am kalifornischen Thron gesägt. Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeiten steigen weiter an und jedes neue Modell revolutioniert unsere Vorstellung davon, was möglich ist, aufs Neue. Und die Mobile Developers ziehen nach: Trading Apps für iPhone, iPad, Android und Co. werden mit jedem Update ausgefeilter, die Technik anspruchsvoller, die Handelsmöglichkeiten vielfältiger.
Obwohl das Spektrum an intelligenten Lösungen für Mobile Trading mittlerweile sehr breit geworden und die Nutzerzahlen dementsprechend sehr hoch sind, hängt der tatsächlich erfahrene Mehrwert der mobilen Plattformen stark von Tradingstil und Anlageverhalten des Users ab. Trading, egal ob mit CFDs oder anderen Finanzprodukten, ist eine Aktivität, die sehr viel Kopfarbeit verlangt und sich nicht zwischen Tür und Angel, beim Warten vor einer roten Ampel oder beim Schlangestehen im Supermarkt abspielen sollte. Zudem sind viele Smartphone-Screens für eine ausführliche Chartanalyse auch heute noch schlicht zu klein, und das Risiko, Signale zu verpassen oder falsch zu interpretieren, ist entsprechend hoch.
Dennoch ist es unbestreitbar, dass die Option, auch von unterwegs auf das Tradingkonto zugreifen zu können, viele entscheidende Vorteile bietet. Insbesondere bei kurzfristigen Positionen in hochvolatilen Underlyings wie zum Beispiel den Forex- oder Rohstoffmärkten ist eine schnellere Reaktionszeit oftmals unschätzbar wertvoll, wenn es darum geht, diese zu überwachen, Stopps nachzuziehen und gegebenenfalls Trades zu schließen. In besonderen Situationen kann ein spontaner Einstieg in einen vielversprechenden Markt zudem durchaus rentabel sein, doch um den „Spielgeld-Effekt“ zu vermeiden, sollten Sie nicht häufiger traden, als sie es normal auch tun würden.
Fazit: Mobile Trading Apps haben ihre Berechtigung und sind als Ergänzung zur Desktop-Anwendung durchaus sinnvoll, jedoch sollten Sie als Trader darauf achten, dass Sie bei der Analyse der Ein- und Ausstiegssignale und dem Setzen und Nachziehen von Stopps unterwegs die gleiche Sorgfalt aufwenden wie zu Hause an Ihrem Schreibtisch.
Milena Kannen ist Financial Writer und Researcher bei IG, Deutschlands führendem CFD-Anbieter. Nach abgeschlossenem Journalistikstudium in Leipzig schreibt sie nun aus London über CFD-Handel, Charttechnik und Handelsstrategien sowie aktuelles Börsengeschehen.
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