Riskante Anlage 07.10.2021 10:04:00

Financial Stability Board mahnt zu einheitlichem Umgang mit Stablecoins

Financial Stability Board mahnt zu einheitlichem Umgang mit Stablecoins

"Um dem Risiko regulatorischer Arbitrage und schädlicher Marktfragmentierung sowie größerer Stabilitätsrisiken zu begegnen, die bei Eintritt von Stablecoins in den Mainstream des Finanzsystems entstehen, ist eine wirksame internationale regulatorische Zusammenarbeit und Koordination von entscheidender Bedeutung", heißt es in einem aktuellen FSB-Bericht.

Laut FSB ist die Marktkapitalisierung von Stablecoins 2020/21 weiter gewachsen. Zugleich befindet sich jedoch die Umsetzung der FSB-Empfehlungen in den jeweiligen Ländern noch in einem frühen Stadium.

Der Bericht stellt fest, dass die normgebenden internationalen Behörden (Baseler Ausschuss, CPMI, IOSCO) derzeit prüfen, ob und wie bestehende internationale Standards und Grundsätze auf Stablecoin-Vereinbarungen anwendbar sind, und wie sie gegebenenfalls angepasst werden können. In dem Bericht wird betont, dass eine Reihe von Fragen durch die laufenden Arbeiten möglicherweise nicht vollständig abgedeckt sind und dass etwaige Lücken in den bestehenden Standards und Grundsätzen in einer ganzheitlichen, sektorübergreifend koordinierten Weise angegangen werden sollten.

Geprüft wird demnach, unter welchen Voraussetzungen Stablecoins als "globale Stablecoins" klassifiziert werden können. Das Committee on Payments and Market Infrastructures (CPMI) und die International Organization of Securities Commissions (IOSCO) haben am Mittwoch ihren Willen bekräftigt, Stablecoins entsprechend ihrer systemischen Bedeutung zu regulieren.

Bekanntestes Beispiel eines Stablecoin ist die Facebook-Währung Diem. Sie soll an die wichtigste Währung der Welt, den US-Dollar, gekoppelt sein und könnte noch 2021 auf den Markt kommen. Sie stünde dann den 2,8 Milliarden Nutzern des Facebook-Netzwerks zur Verfügung.

Das Aufkommen von Stablecoins ist einer der Gründe dafür, warum Zentralbanken weltweit die Emission digitaler Währungen erwägen. Die Europäische Zentralbank (EZB) will innerhalb der nächsten zwei Jahre darüber entscheiden, ob sie einen digitalen Euro herausbringen wird.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

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