FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. November 2010. Trotz gemischter Stimmung stellen sich Investoren in Startposition für eine Jahresendrallye.

Die Marktteilnehmer können im Handel mit ETFs auf eine schwierige Woche zurückblicken. "Die Umsätze steigen zwar an im Vergleich zu den Vorwochen, aber es gibt immer wieder tote Strecken", beschreibt Bastian Ohta von Unicredit Group die Stimmung in den Handelssälen. Ende der voherigen Woche, erinnert sich Florian Perini von Flow Traders, habe die Meldung, dass das Wachstum in der Eurozone 0,1 Prozent geringer ausgefallen sei als erwartet, zu einigen Gewinnmitnahmen geführt. Doch zum Wochenanfang habe sich die Stimmung gedreht und dem Dax zu neuen Hochstanden verholfen. Jetzt seien wieder mehr Käufer aktiv." Also eine durchwachsene Woche, meint Perini. "Zum einen haben wir die in Deutschland ausgesprochen positiv verlaufende Berichtssaison, zum anderen haben die USA ihre Gelddruckmaschine abermals angeworfen und in Europa sind die Schuldenprobleme der PIIGS-Staaten wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer gerückt." Mark Schönbrodt von der DekaBank dagegen sieht eher Verkäufer als Käufer.

Ausgeglichen bei Bluechips

In diesem Umfeld würden ETFs auf die Bluechip-Indizes, wie der iShares Euro Stoxx 50 ETF (WKN 935927) oder DAX-ETFs (WKN DBX1DA, 593393, LYX0AC, ETF001) weitgehend ausgeglichen gehandelt. MSCI USA-ETFs wären dagegen tendenziell gesucht (WKN A0JMFG), fassen die Market Maker zusammen. ETFs auf Indizes, die kleinere und mittelgrosse Unternehmen abdecken, wie der MDAX (WKN 593395) oder der MSCI Small Caps Europa (WKN ETF126) ebenso wie MSCI Small Caps USA (WKN ETF123) fänden durchaus Interessenten.

Banken-ETFs verlieren Anhänger

Die angespannte Situation in Irland konnte durchaus verantwortlich dafür sein, dass Anleger sich in den vergangenen Tagen weitgehend von Banken-ETFs über alle Emittenten hinweg (WKN 628930, LYX0AP) verabschieden und sogar in Short-ETFs zum Sektor einsteigen (WKN LYX0GG). Irische Staatsanleihen könnten sich in zahlreichen Bankenportfolios befinden, meint ein Händler. Wenig begehrt waren in dieser Woche auch Indexfonds mit Automobilaktien (WKN LYX0AN), Chemiewerten, Industriegütern (WKN ETF069) sowie Grundstoffproduzenten (WKN 634472).

Käufer dagegen beobachtet Gregor Hamme von Unicredit Group in ETFs mit Versicherungstiteln. "Versicherungen sind gut bewertet mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 und die Gesellschaften haben eine hohe Dividendenrendite." Interesse zeigten Anleger auch an Telekommunikations-ETFs (WKN LYX0A1) und der Branche Öl + Gas (WKN LYX0A9). Dass Irland und die PIIGS-Staaten wieder in aller Munde sind, hat einige Anleger dazu bewegt, ihre Positionen in europäischen Anleihen ein wenig zu reduzieren. Bei den Trackern zum Immobiliensektor halte die Phase der Gewinnmitnahmen weiterhin an (WKN DBX0F1)

Gezielte Länderwahl bei Schwellenländer-ETFs

Bei den Schwellenländer-ETFs scheint der Hang zu Asien ungebrochen ebenso wie zu breiten Index-ETFs wie auf den MSCI Emerging Markets (WKN DBX1EM). Für Lateinamerika-Investoren, insbesondere in brasilianische Aktien (WKN LYX0BE) scheint die Saison gelaufen zu sein. Diese ETFs werden verkauft. Vereinzelt beobachten die Market Maker Interesse an Länder-ETFs mit türkischen (WKN LYX0AK) oder russischen Aktien (WKN LYX0AF).

Irische Krise lässt Anleger vorsichtig agieren

Im Rentenbereich scheint den Investoren bei europäischen Staatsanleihen eher Vorsicht geboten zu sein. Sie verabschieden sich von den entsprechenden Anlagevehikeln (WKN 628949) und zeigen an deutschen Staatsanleihen mit kurzer bis mittlerer Laufzeit kein Interesse. Sie verkaufen die entsprechenen eb.rexx-Produkte (WKN 628948, 628947).

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© 16. November 2010/Dorothee Liebing

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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