FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 27. Juli 2010. Trotz guter Laune an den Aktienbörsen wollen die ETF-Investoren derzeit nicht so recht anbeißen. Mancher nimmt sogar Gewinne mit.

Während erfreuliche Quartalszahlen, die beruhigenden Ergebnisse des Banken-Stresstests sowie positive Konjunkturdaten die Aktienkurse beflügeln und den Dax über die 6.200 Punkte-Marke hieven, zeigen sich ETF-Anleger eher abwartend. "Die Sommerpause hat voll zugeschlagen, und zwar in allen Bereichen", kommentiert Frank Mohr von der Commerzbank. Eric Wiegand von der Deutschen Bank beschreibt den Handel als "recht ruhig" und verweist ebenfalls auf das Sommerloch. "Der Aktienmarkt hat schon ein hohes Niveau erreicht", ergänzt er. Das sei für die Umsätze nicht unbedingt zuträglich.

"Die Volumina sind deutlich schwächer als zu anderen Zeitpunkten in diesem Jahr", berichtet auch Marco Salaorno von der Société Générale. "Mit der positiveren Stimmung an den Börsen seit Mitte der vergangenen Woche hat aber das Kaufinteresse an Aktien-ETFs wieder zugenommen", meint der Market Maker.

Auch Gewinnmitnahmen bei Aktien-ETFs

Bei den Bluechips gibt es keine Auffälligkeiten. Zwar wird wenig gekauft, zu Abgaben im großen Stil kommt es aber auch nicht, wie Eric Wiegand meldet. Allenfalls Euro Stoxx 50-ETFs seien eher abgegeben, Short-Produkte auf den wichtigsten europäischen Aktienindex eher in die Depots genommen worden. Die Commerzbank hat sogar einen leichten Verkäuferüberhang bei Bluechips registriert - trotz steigender Aktienkurse. "Es hat eine ganze Reihe Gewinnmitnahmen gegeben", erklärt Frank Mohr.

An der Spitze der Umsatzliste standen in den vergangenen fünf Handelstagen an der Börse Frankfurt DAX- (WKN 593393, DBX1DA) und Euro Stoxx 50-Tracker (WKN 593395, DBX1EU) sowie der db x-Trackers ShortDAX (WKN DBX1DS), immerhin auf Platz zwei, und der Lyxor LevDAX (WKN LYX0AD), der mit einem Hebel von zwei auf Tagesbasis an den DAX gekoppelt ist. Mit dem letzterem konnten Anleger in den vergangenen sechs Monaten immerhin ein Plus von 17,4 Prozent erzielen, beim iShares DAX (WKN 593393) waren es nur 8,9 Prozent.

Inflationslinker wieder gesucht

Bei den Renten-ETFs gehen die Geschmäcker auseinander: Der Deutschen Bank zufolge greifen Anleger derzeit gerne zu Indexfonds auf globale Anleihen, etwa den db x-trackers II Global Sovereign Euro Hedged (WKN DBX0A8). Außerdem seien Inflationslinker wie der db x-trackers II iBoxx Euro Inflation-Linked (WKN DBX0AM) abermals in den Fokus gerückt. "Viele Anleger gehen aufgrund der wieder besseren Konjunkturdaten wohl von steigenden Inflationsraten aus", vermutet Eric Wiegand. In Deutschland hatte der sprunghaft angestiegene ifo-Geschäftsklimaindex in der vergangenen Woche für gute Stimmung gesorgt.

Gerade an Tagen, an denen es nicht so rosig aussieht, setzen Anleger aber auch nach wie vor auf Sicherheit. Etwa wurde Marco Salaorno zufolge Anfang der vergangenen Woche gerne der Lyxor ETF EuroMTS AAA Government Bond (WKN LYX0FK) ins Portfolio genommen, ein Rentenfond, der nur erstklassige Staatsanleihen abbildet. Die Commerzbank berichtet von Interesse an Unternehmens- sowie Staatsanleihenfonds (WKN DBX0AC). "Das sind aber alles nur Kleinigkeiten", räumt Mohr ein.

Wenig los bei Schwellenländer- und Sektoren-ETFs

Auch die Umsätze in den Emerging Markets-Produkten bleiben verhalten. "Nachgefragt werden vor allem allgemeine Schwellenländer- und Asien-ETFs", erklärt Wiegand. Laut Société Générale gab es größere Kauforder beim marktbreiten iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGZT) und beim iShares MSCI Brazil (WKN A0HG2M). Bei den Sektoren kommt es derzeit vor allem zu kleineren Umschichtungen, die großen Trends fehlen. Laut Commerzbank waren etwa Einzelhandels-ETFs gesucht (WKN ETF075 und 628944), während Industriegüter-Indexfonds (WKN A0F5T4 und ETF069) eher abgestoßen worden seien.

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© 27. Juli 2010/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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