02.11.2010 15:12:36
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Börse Frankfurt-News: Anleger blicken auf die USA (Fonds)
Richtungslos nennen die Händler der ICF die aktuelle Marktsituation. "Im Grunde warten alle auf die nächste Rede von Ben Bernanke", beschreibt Frank Wöllnitz die Schwebephase. Der US-Notenbankchef werde sich am 4. November wieder zu Wort melden. Zuletzt hätte er eine weitere Lockerung der heute bereits expansiven US-Geldpolitik in Aussicht gestellt. "Außerdem entscheiden die US Mid-Term Wahlen, also die Halbzeitwahlen, über die Mehrheitsverhältnisse im Kongress", erklärt der Händler. Je nach Ergebnis des Urnengangs könne das Regieren für Präsident Obama in den nächsten zwei Jahren schwierig werden.
Von einem Überhang an Verkäufen beim Handel mit aktiv verwalteten Fonds, allerdings auf einem niedrigeren Umsatzniveau als das der Vorwoche, berichtet Dirk Schröder von der Baader Bank. So deutet er die Fondsverkäufe als Gewinnmitnahmen in steigende Märkte hinein. Auch bei Edelmetallen, vor allem bei Gold, sei kurstechnisch vermutlich erst einmal das Ende der Fahnenstange erreicht. Dies sei Grund genug für einige Anleger, sich von Minentiteln wieder zu verabschieden. Ein ausgeglichenes Bild dagegen biete sich bei den asiatischen Werten. Hier würden sich Käufe und Verkäufe in etwa die Waage halten.
Exotische asiatische Aktienportfolios gefragt
Ausgewogen sei der Handel mit Fonds, die in asiatische Werte investieren. Klassiker wie der DWS Top 50 Asien (WKN 976976), der mit fernöstlichen Standardwerten bestückt ist, würde eher abgegeben, während sich Investoren den Fidelity Funds - Thailand (WKN 973268) sowie den First State Asia Pacific Leaders (WKN A0BK0C) ins Depot legen. Ersterer fokussiert sich auf Anteile börsennotierter thailändischer Unternehmen, während sich der First State Asia in Unternehmen mit großer und mittlerer Börsenkapitalisierung in aus dem asiatisch-pazifischen Raum engagiert - außer japanischen. Titel wie der Baring Hong Kong China Fund (WKN 933583) und HSBC GIF Chinese Equity (WKN 972629) dagegen sieht die Baader Bank tendenziell auf der Abgabenseite. Viel gehandelt würde auch der HSBC GIF Indian Equity (WKN 974873), der Anteile indischer börsennotierter Unternehmen hält. "Passend zum Gesamtmarkt ist auch hier keine klare Tendenz erkennbar", fasst Wöllnitz zusammen.
Gewinnmitnahmen bei europäischen Standardwerten
Wie gewonnen, so zerronnen. Anders als in der vergangenen Woche würden derzeit vor allem Fonds mit Standardwerten abgegeben. Dem wieder erwachten Vertrauen in die europäischen Märkte fehle es vielleicht immer noch an Nachhaltigkeit. "Außerdem nehmen Fonds-Anleger erst einmal die Gewinne mit", vermutet Schröder. So trennen sie sich beispielsweise von dem DWS Deutschland (WKN 849096) und dem DekaFonds (WKN 847450), die beide in deutsche Standardwerte investieren. Veräußert werde auch der Amundi Funds Volatility Euro Equities (WKN A0ML43). Beim UniDeutschland (WKN 975049), der deutsche Nebenwerte hält, registriert die Baader Bank dagegen viel Zuspruch. "Der MDAX ist hervorragend gelaufen, und Anleger trauen dem deutschen Mittelstandsindex wohl noch mehr zu", berichtet Schröder. Außerdem sei der Dauerbrenner Ethna-Aktiv (WKN 764930) gefragt. Als Mischfonds investiert er in Aktien, Renten und Geld.
Abgaben bei Goldminenfonds
Nach einer kleineren Verschnaufpause bewegt sich der Goldpreis gegenwärtig immer noch über 1.350 US-Dollar pro Feinunze und habe sich dort wieder etwas stabilisiert. Dennoch registriert die Baader Bank eher Abgaben von Anteilen an Minenportfolios wie beispielsweise dem LO Funds - World Gold Expertise Fund (WKN 813929), der sich auf kanadischen Minenwerte spezialisiert hat. Veräußert werde auch der Falcon Gold Equity Fund (WKN 972376). Dieser ist weltweit in Aktien von Unternehmen investiert, die vorwiegend in der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Gold tätig sind. Anleger nutzten laut Baader Bank das momentan hohe Preisniveau, um Kasse zu machen. Es ginge aber auch anders herum. Fondsliebhaber, die sich etwa den Hansagold EUR-Klasse (WKN A0RHG7) ins Depot legen, zeigten mehr Vertrauen in die weitere Entwicklung des Goldpreises.
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© 2. November 2010/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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