07.12.2009 12:02:44

Die besten EUR-Geldmarktfonds

Wien (aktiencheck.de AG) - Mit einer Performancebandbreite zwischen +2,17 und +5,52 Prozent seit Jahresbeginn sind die besten Geldmarktfonds im "e-fundresearch"-Ranking derzeit deutlich attraktiver als Alternativen wie Sparbücher, so die Experten von "e-fundresearch".

Experten hätten einen durchwegs positiven Ausblick für die Assetklasse. Der derzeit beste Geldmarktfonds im aktuellen Ranking auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe-Ratio) sei kein Unbekannter. Zum nunmehr vierten Mal in Folge sei der von Ulrich Kaffernik gemanagte DJE InterCash P (DJE - InterCash P (EUR)) der beste Fonds seiner Assetklasse. In den letzten fünf Jahren habe er eine durchschnittliche jährliche Performance von +3,4 Prozent erzielt, auf Fünfjahressicht seien es +4,31 Prozent gewesen. Auch die Performance seit Jahresbeginn von +4,31 Prozent könne sich sehen lassen.

Daniela Meier, Managerin des Drittplatzierten Fortis GLF Euro (ISIN IE0031201761/ WKN nicht bekannt), gehe von einer langsamen aber bescheidenen Erholung in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren aus, wie sie gegenüber "e-fundresearch" erkläre. "Wir glauben allerdings nicht, dass es bereits in den kommenden zwölf Monaten zu einer Konsolidierung der Fiskaldefizite kommen wird, sondern frühestens 2011", so Meier. Seit Jahresbeginn habe ihr Fonds eine Performance von +2,7 Prozent hingelegt. Auf Drei- bzw. Fünfjahressicht sei die Wertentwicklung mit +3,78 bzw. +3,14 Prozent in einem ähnlichen Rahmen verlaufen. Angesichts des unsicheren Marktumfelds werde bei Fortis weiterhin ein konservatives Risikoprofil beibehalten, so Meier. "Wir haben die Steilheit der LIBOR-Kurve dazu genützt um länger laufende Commercial Papers (CP) und Certificates of Deposit (CDs) zu kaufen, die höhere Renditen versprechen", erkläre die Expertin.

Roswitha Kreller, Managerin des Deutsche Postbank Euro Cash (Deutsche Postbank EURO Cash), habe derzeit einen bedeutenden Teil des Fondsvermögens in kurz laufende Unternehmensanleihen investiert. "Das größte Untergewicht ist das Segment der Staatsanleihen. Bei einem derzeitigen Renditeniveau von 0,80 Prozent wird es unter anderem zur aktiven Durationssteuerung verwendet", erkläre Kreller. "Das kurze Laufzeitende wird in den kommenden Monaten auch weiterhin hauptsächlich von den Erwartungen bezüglich möglicher Schritte der Notenbanken bestimmt werden", so Kreller weiter. Die Frage wann eine Zinserhöhung zu erwarten sei, könne im Falle eines anziehenden Konjunkturoptimismus und einer deutlich steigenden Geldmenge schnell aufgeworfen werden. Trotzdem wären Zinserhöhungen erst Mitte 2011 wieder wahrscheinlich und auch plausibel. Denn die Inflationsraten würden sich nur langsam wieder auf die Zielmarken der Notenbanken hin bewegen.

Auch Karl Halsegger, Manager des RINGTURM Euro Cash Plus (ISIN AT0000617782/ WKN A0MTN6), sehe derzeit keine unmittelbare Inflationsgefahr. "Vor allem der angeschlagene Arbeitsmarkt dürfte den Preisanstieg nicht über ein bis zwei Prozent gehen lassen", so der Experte. Inflationäre Impulse könnten jedoch von den Rohstoff- und Energiemärkten ausgehen. Er sei davon überzeugt, dass die Staaten - bis sie ihre Budgetsituation wieder im Griff hätten - weiterhin als starke Konkurrenz zur Privatwirtschaft auf den Kapitalmärkten auftreten werden.

Halsegger habe zuletzt nach eigenen Angaben den Staatsanleihenanteil in seinem Fonds zugunsten von Corporates und Financials guter Qualität und Liquidität zurückgefahren. Ziel sei es gewesen, den Anlegern bei niedrigem Risiko weiterhin eine attraktive Rendite zu erwirtschaften. Vor allem den Bankensektor sehe er als verwundbar an. "Denn die stark verschuldeten Staaten werden für die Sanierungen auch einen Beitrag der privaten Investoren einfordern", so Halsegger.

Martin Buchner rechne damit, dass das Kreditrisiko in den nächsten zwölf bis 18 Monaten unverändert für Volatilität sorgen werde. "Der Carry wird sich im Rahmen produktadäquater Risikobudgets in den nächsten sechs Monaten zumindest auf der Geldmarktkurve bezahlt machen", so der Manager des BAWAG PSK EU Cash (ISIN AT0000633250/ WKN A0J4XP). Eytan Reif, Head of Fixed Income bei Innovest, gehe mittelfristig von keinen größeren Renditebewegungen aus. "Deshalb sollte das kurze Ende der Zinskurve - bis zwei Jahre Restlaufzeit - relativ stabil bleiben und einen Einjahresertrag von knapp unter einem Prozent liefern", so der Experte. Innovest manage den Prosperity Mündel Euro Cash (ISIN AT0000642764/ WKN A0J38V).

"Obwohl fest steht, dass im Zuge der Finanzkrise alle Staatshaushalte unter enormen Druck kamen und noch kommen werden - aufgrund zurückgehender Steuereinnahmen - scheinen Staatsanleihen diesem Druck Stand halten zu können", so Reif weiter. Dieses Phänomen könne durch die starke Nachfrage nach sicheren Veranlagungsmöglichkeiten erklärt werden. Dass die chronisch hohen Staatsschulden/BIP-Quotienten über einen längeren Zeitraum anhalten würden, ohne dass es gleichzeitig zu einer unkontrolliert steigenden Überschuldung und Ausfällen komme, möchte er nicht ausschließen.

Johnny Debuysscher, Manager des Petercam Liquidity EUR (ISIN LU0130966608/ WKN A0JMBP), sei davon überzeugt, dass solange Investoren Zweifel über die Nachhaltigkeit der Erholung hätten, die staatlichen Emissionen weiterhin willige Abnehmer finden würden. "Deshalb werden die Zinsen weiterhin niedrig bleiben", so Debuysscher. Bei lang laufenden Staatsanleihen sei kein signifikanter Renditeanstieg zu erwarten, solange die Zentralbanken weiterhin eine Quantitative Easing-Politik verfolgen würden. "Wir haben gesehen, dass die rege Emissionstätigkeit von Schuldtiteln nicht notwendigerweise zu steigenden Renditen führen muss. Diese Situation könnte noch eine Weile andauern", so Debuysscher weiter.

Der Petercam Liquidity EUR sei nach Angaben von Debuysscher in die gesamte Renditekurve sowie in einem Mix aus kurzfristigen Instrumenten investiert. Die jüngste Outperformance führe er in erster Linie auf die Übergewichtung von Industrie- und Financial-Papieren (mit Laufzeiten von weniger als einem Jahr) sowie von Floating Rate Notes zurück. "Aus Liquiditätsgründen werden zwischen fünf und fünfzehn Prozent des Portfolios in kurz laufenden Bareinlagen gehalten", erkläre Debuysscher. Für den Fall, dass sich die Spreads deutlich einengen würden, würde er Investments in Commercial Papers in Erwägung ziehen. (07.12.2009/fc/a/f)

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