29.06.2010 16:45:07

ETF-Handel Kauflust gedämpft

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die Börse zeigt sich weiter schwankungsanfällig und orientierungslos - auch ETF-Anleger wissen nach wie vor nicht, wohin die Reise geht, so die Deutsche Börse AG.

Abwarten bleibe daher angesagt. Ferienzeit und Fußball-WM würden das Ihrige tun.

Die Kauflaune bei Indexfonds bleibe eingeschränkt. "Die Richtung ist weiter nicht klar. Es fehlen Impulse, in den Markt zu gehen", beschreibe Frank Mohr von der Commerzbank die Lage. Verkäufe und Käufe hätten sich die Waage gehalten, auch bei den Sektoren oder Regionen seien keine klaren Trends auszumachen. Jörg Moritzen von der DekaBank berichte von einem "sehr schwachen Geschäft", er sehe allerdings eher einen Verkäuferüberhang.

An den Aktienbörsen sei es in der vergangenen Woche zu einem Stimmungsumschwung gekommen: Der Dax habe am Dienstag nach zwei Wochen mit Zuwächsen nach unten gedreht. Gestern sei es zwar zu einer kräftigen Erholung gekommen, die stehe, wie der heutige Tag zeige, allerdings auf ziemlich wackligen Füßen. "Die Zuversicht, die zuletzt aufgekommen war, ist wieder gewichen", meine Marco Salaorno von der Société Générale. Aktienbestände seien aufgelöst worden, Investoren hätten wieder lieber Renten-ETFs gekauft. "Das sind aber alles keine Spitzenumsätze", ergänze er.

"Die Nervosität ist zurück", kommentiere Florian Perini von Flow Traders und verweise auf die nach unten korrigierte Wachstumsprognose für China, enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA und die am Donnerstag auslaufenden Finanzierungsgeschäfte der EZB für Banken. Nichtsdestotrotz würden die Käufe bei DAX-, CAC 40- und Euro Stoxx 50-ETFs überwiegen, meine Perini - bei ansonsten ausgeglichenen Orderströmen. Die Commerzbank habe lediglich strategische Allokationen größeren Umfangs in Indexfonds registriert, die an den MSCI USA gekoppelt seien, konkret den UBS MSCI USA (db x-trackers MSCI USA TRN INDEX ETF 1C) oder das hauseigene Produkt, den ComStage MSCI USA (ComStage ETF MSCI USA TRN I).

Mit den Kursrückgängen an den Aktienmärkten hätten sich Anleger, wie üblich, bei Short-ETFs wieder kauffreudiger gezeigt. "Der Intraday-Handel mit Short-Produkten war zuletzt sehr rege", erkläre Florian Perini. An der Börse Frankfurt hätten in den vergangenen fünf Handelstagen zwei Short-ETFs zu den sieben umsatzstärksten Produkten gehört, nämlich der DB x-trackers ShortDAX (db x-trackers SHORTDAX (R) Daily ETF 1C) und der db x-trackers EURO STOXX 50 Short (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) SHORT Daily ETF 1C).

Bei den Sektoren habe es wenig Bewegung gegeben. Neben Bluechips hätten nach dem Stimmungswechsel auch Banken-ETFs auf den Verkaufslisten gestanden (Dow Jones STOXX 600 Optimised Banks Source ETF), berichte etwa Marco Salaorno. Nach Short-ETFs auf die Bankenbranche sei hingegen wieder beherzt zugegriffen worden, etwa dem db x-trackers STOXX 600 Banks Short (db x-trackers DJ STOXX (R) 600 BANKS SHORT Daily ETF 1C). Positiv gestimmt hätten sich Investoren Flow Traders zufolge zudem für Grundstoff-ETFs gezeigt, konkret beim Lyxor ETF STOXX 600 Basic Resources (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Basic Resources). An die Tourismus- und Freizeitindustrie gebundene Indexfonds, etwa der iShares STOXX 600 Travel & Leisures (iShares DJ STOXX 600 TravelLeisure (DE)), seien hingegen abgestoßen worden.

Auch bei den Schwellenländerfonds sei das Bild gemischt, es gebe Zu- und Abflüsse. Marco Salaorno melde Verkäufe für den iShares FTSE BRIC 50 (iShares FTSE BRIC 50 (DE)), einem Schwellenländerfonds, der an der Entwicklung großer Unternehmen in Brasilien, Russland, Indien und China partizipiere. Auf Sicht von einem Jahr habe der Indexfonds um fast 34 Prozent zugelegt, auf Sicht von sechs Monaten mache das Plus aber nur noch 9 Prozent aus. Flow Traders melde einen eher ausgeglichen Handel in Emerging-Markets-Indexfonds.

Mit der wieder rückläufigen Risikobereitschaft seien abermals die Renten-ETFs in der Gunst der Anleger gestiegen. Laut Florian Perini seien etwa der iShares Barclays Capital Corporate Bond ex Financials (iShares Barclays Capital Eur), ein Unternehmensanleihen-ETF, und der iShares JPMorgan Emerging Markets Bond (iShares JPMorgan USD Emerging Markets Bond Fund (DE)), ein Schwellenländer-Staatsanleihen-ETF, gut weggegangen. Ebenfalls Anhänger hätten an kurz laufende deutsche Staatsanleihen (iShares ebrexx (R) Government Germany 15-25 (DE)) und lang laufende europäische Staatsanleihen (LYXOR ETF EUROMTS 10-15Y) gekoppelte ETFs gefunden. (29.06.2010/fc/a/f)

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