13.10.2009 09:50:17

ETFs rege Nachfrage nach Bluechip-Fonds

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die gute Laune an den Aktienmärkten sorgt auch im Handel mit Indexfonds für rege Umsätze, so die Deutsche Börse AG.

Vor allem Bluechip-ETFs seien angesichts der bislang positiv laufenden Quartalsberichtssaison gefragt. "Bei Aktien wird im Moment alles gekauft", erläutere Eric Wiegand von der Deutschen Bank und verweise auf nochmals gestiegene Volumina. Als "sehr gut" beschreibe auch Frank Mohr von der Commerzbank die aktuelle Stimmung.

Befeuert durch die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen von Alcoa und zuletzt auch Philips sowie neuer Jahreshöchststände beim Dax würden sich Anleger vor allem ETFs auf das deutsche Aktienbarometer (iShares DAX (R) (DE)) und den DJ Euro Stoxx 50 (iShares DJ EURO STOXX 50 (DE)) ins Portfolio legen. Anhänger würden auch weiterhin gehebelte Produkte finden, etwa der Lyxor ETF Leveraged DJ EURO STOXX 50 (Lyxor ETF Leveraged DJ Euro Stoxx 50) und der Lyxor ETF LevDAX (Multi Units Luxembourg - Lyxor ETF LevDAX), wie Marco Salaorno von der Société Générale berichte.

Allerdings gebe es auch bereits Gewinnmitnahmen, besonders beim DJ EURO STOXX 50, erkläre Bernardus Roelofs von Flow Traders. Der sei zuletzt besser gelaufen als der MSCI Europe und der DJ STOXX 50, die beide ebenfalls europäische Unternehmen abbilden würden. "Die Anleger fragen sich zunehmend, wie es weiter geht", erkläre Roelofs.

Gleichzeitig habe sich die Suche nach attraktiven Nischen jenseits von DAX intensiviert. Auffällig seien die hohen Umsätze im Fonds auf den Midcap-Index MDAX von iShares (iShares MDAX (R) (DE)) in den vergangenen fünf Tagen. Händler würden einhellig von einem großen Kundeninteresse berichten. Der ETF könne auf Sicht von sechs Monaten mit einem Plus von gut 50 Prozent aufwarten, bzw. 26 Prozent in zwölf Monaten. Das sei deutlich mehr als bei seinem dem DAX folgenden iShares-Pendant, der lediglich rund 27 in sechs Monaten und knapp 13 Prozent in zwölf Monaten erreicht habe.

Skeptiker gebe es aber auch noch, sie würden weiter auf Short-Produkte setzen. Hier werde ebenfalls vor allem dem DJ EURO STOXX 50 misstraut, berichte Eric Wiegand von einer hohen Nachfrage nach Short-ETFs auf den europäischen Index (db x-trackers DJ EURO STOXX 50 (R) SHORT ETF 1C). "Einige Anleger stellen sich offenbar auf eine Korrektur ein", vermute Wiegand. Die Commerzbank sehe hingegen nur ein geringes Interesse an Short-Produkten. "Allenfalls wollen Kunden mit Long-Produkten short gehen", erläutere Frank Mohr.

Daneben würden Emerging Markets, Sektoren und Währungsanlagen ein Thema bleiben, wie auch die Deutsche Bank feststelle. Bei den Schwellenländern hätten sich Investoren vor allem auf China und Indien sowie auf breite Indices konzentriert. Gesucht gewesen sei zum Beispiel der db x-trackers S&P Select Frontier ETF (db x-trackers S&P SELECT FRONTIER ETF 1C), der die Entwicklung von Unternehmen unterschiedlichster Schwellenländer nachvollziehe. "Kunden engagieren sich weiter stark in den Emerging Markets", meine auch Marco Salaorno, besonders begehrt seien Russland-, Indien-, China- oder Osteuropa-ETFs.

Bei den Sektoren ergebe sich kein einheitliches Bild. Zahlreiche Anleger würden Roelofs zufolge schon wieder defensive Branchen favorisieren. Er berichte von umfangreichen Käufen in den Bereichen Healthcare (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Health Care), Lebensmittel und Getränke (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 FoodBeverage), Telekommunikation (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Telecommunications) sowie Versicherungen (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Insurance).

Der Medien-ETF von iShares (iShares DJ STOXX 600 Media (DE)) sei hingegen abgegeben worden. Wiegand bestätige das Interesse an Healthcare-ETFs (db x-trackers DJ STOXX (R) 600 HEALTH CARE ETF 1C), daneben fänden aber auch Indexfonds Anklang, die die Entwicklung von Unternehmen der Grundstoff- (db x-trackers DJ STOXX (R) 600 BASIC RESOURCES ETF 1C) sowie der Öl- und Gasindustrie (db x-trackers DJ STOXX (R) 600 OILGAS ETF 1C) wiedergeben würden. Salaorno zufolge habe es bei den Grundstoffen (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Basic Resources) im Rahmen von Sektorrotationen aber eher Abgaben gegeben, bei den Banken (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Banks) Zu- und Verkäufe.

Wie in der vergangenen Woche hätten Investoren mit dem Currency Valuation ETF (db x-trackers CURRENCY VALUATION ETF 1C) unter- und überbewertete Währungen gegeneinander ausgespielt. Der Index bilde eine Strategie ab, bei der Dreimonats-Terminkontrakte auf unterbewertete G10-Währungen gekauft und Drei-Monats-Terminkontrakte auf überbewertete G10-Währungen verkauft würden.

Bei den Renten-Indexfonds verlaufe der Handel weiter ruhig. "Cash-ETFs werden weiter abgegeben", melde Marco Salaorno. Auf der Verkaufsliste stünden etwa die beiden Geldmarktfonds ETF Euro Cash (LYXOR ETF EURO CASH) von Lyxor und der db x-trackers II Eonia TR (db x-trackers II EONIA TOTAL RETURN INDEX ETF 1C) von der Deutschen Bank. Das sei kaum verwunderlich: Etwa habe letzterer auf Sicht von sechs Monaten nur eine magere Rendite von 0,19 Prozent eingefahren. Daneben würden bei Renten-ETFs auch Short-Positionen eingegangen, wie Wiegand erläutere. Neueinstiege gebe es außerdem bei ETFs auf höher verzinste Unternehmensanleihen, wie etwa dem Lyxor ETF Euro Corporate Bonds (LYXOR ETF EURO). (13.10.2009/fc/a/f)

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