14.09.2010 09:43:48
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ETFs Warten auf Einstiegssignale
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Positive Nachrichten wie das gute Wachstum in China und die Einigung über neue Eigenkapitalvorschriften für Banken konnten die Aktienbörsen zwar zuletzt beflügeln, große Auswirkungen auf den ETF-Markt hatte das aber nicht, so die Deutsche Börse AG.
Bastian Ohta von der UniCredit Group beschreibe den Handel als richtungslos, ein klarer Trend sei nicht erkennbar: "Trotz Kurssteigerungen an den Aktienmärkten gibt es keinen Käuferüberhang", meine er und spreche von einem "Käuferstreik". Speziell private Anleger hätten sich in Zurückhaltung geübt.
"Investoren warten nach wie vor ab", beobachte auch Bernardus Roelofs von Flow Traders. Laut Marc Schönbrodt von der DekaBank sei das Verhältnis von Zu- und Abflüssen in den vergangenen Tagen nahezu ausgeglichen gewesen - bei etwas mehr Zuflüssen. Nach den Gewinnen von gestern liege das deutsche Aktienbarometer zur Mittagszeit bei 6.255 Punkten nahezu unverändert.
Bei den meisten Aktien-ETFs hätten sich Käufe und Verkäufe zuletzt die Waage gehalten, wie die Market Maker einhellig berichten würden. Es habe aber auch Ausnahmen gegeben: Tendenziell eher hereingenommen worden sei der Amundi EURO STOXX 50 (AMUNDI ETF Dow Jones EURO STOXX 50) oder der Lyxor Eastern Europe (Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR)), wie Roelofs registriert habe. Auf der Abgabeliste hätten der Deutschen Bank zufolge Japan-ETFs gestanden. Wie bereits in der Vorwoche seien zudem Dividendenindexfonds (ETFlab EURO STOXX (R) Select Dividend 30) gesucht gewesen, wie die DekaBank ergänze.
Die von der Bundesregierung vor einer Woche bekannt gegebenen Pläne zur Laufzeitverlängerung deutscher Atomkraftwerke habe die Kauflaune in Sachen Versorger-ETFs (iShares STOXX Europe 600 Utilities (DE)) gehoben, das melde zumindest die UniCredit Group. "Bis Mitte der vergangenen Woche zeigten sich Anleger kauffreudig, jetzt hat sich die Situation aber schon fast wieder umgedreht", erkläre Gregor Hamme. Die Skepsis sei wieder gestiegen, Sorgen hinsichtlich der ebenfalls geplanten Brennelementesteuer hätten dominiert.
Konstante Zukäufe, wenn auch geringeren Umfangs, habe es Hamme zufolge bei Immobilien-ETFs gegeben, als Beispiel nenne er den iShares FTSE/EPRA European Property (iShares FTSE/EPRA European Property Index Fund (DE)). Der habe in den vergangenen drei Monaten um fast 16 Prozent zugelegt. Ebenfalls auf Interesse stoße die Versicherungsbranche (Lyxor ETF DJ Stoxx 600 Insurance). "Hier lockt die attraktive Dividendenrendite", erkläre der Market Maker.
Ein großes Thema in den vergangenen Tagen seien die Banken gewesen, nicht nur wegen der am Wochenende beschlossenen Verschärfung der Eigenkapitalregeln, sondern auch aufgrund der von der Deutschen Bank geplanten milliardenschweren Kapitalerhöhung. "Basel III" sei fast durchweg auf Zustimmung gestoßen, Anleger hätten sich daher in Banken-ETFs positioniert, wie Eric Wiegand von der Deutschen Bank berichte. "Riesige Umsätze" gäbe es allerdings nicht. "Basel III hat nicht zu höheren Handelsvolumina geführt", meine Gregor Hamme. Allerdings hätten Banken-ETFs immer zu den am meisten gehandelten Sektoren-Fonds gehört. Wie bereits in der Vorwoche hätten Anleger am Rohstofffonds der BNP Paribas (EasyETF S&P GSAL (TM) A EUR) wenig Gefallen gefunden, er sei meist abgestoßen worden, wie Flow Traders melde.
Auf der Rentenseite seien nach Einschätzung der Deutschen Bank die Umsätze gut gewesen, getrennt hätten sich Investoren weiterhin vor allem von Kurzläufern und Geldmarktfonds. "Speziell kürzere Laufzeiten waren gesucht", melde hingegen Marc Schönbrodt und nenne als Beispiele den ETFLab Deutsche Börse EuroGOV Germany 1-3 (ETFlab Deutsche Boerse EUROGOV (R) Germany 1-3) und den iShares eb.rexx Government Germany 2,5-5,5 (iShares ebrexx (R) Government Germany 25-55 (DE)).
Gute Umsätze in beide Richtungen habe es laut Roelofs bei Unternehmensanleihen-Fonds wie dem iShares Corporate Bond (iShares Markit iBoxx Euro) und dem iShares Markit iBoxx Corporate Bond (iShares Markit iBoxx USD) gegeben. Außerdem hätten ETFs, die deutsche Staatsanleihen abbilden würden - wie der iShares eb.rexx Government Germany 5,5-10,5 (iShares ebrexx (R) Government Germany 55-105 (DE)) - hoch im Kurs gestanden.
Auch bei Emerging Markets-ETFs hätten Anleger gerne zugegriffen. Gefragt gewesen sei laut DekaBank vor allem der Schwellenländer-Indexfonds der Deutschen Bank (db x-trackers MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX ETF 1C), Flow Traders habe Interesse am db x-trackers MSCI Asia ex Japan (db x-trackers MSCI AC ASIA ex JAPAN TRN INDEX ETF 1C) ausgemacht. (14.09.2010/fc/a/f)
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