18.10.2011 15:37:22

Fonds abermals Verluste bei Immobilienfonds

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Nach den kräftigen Kursgewinnen seit Monatsanfang ist mit dem Auftakt zur neuen Woche die Unsicherheit an die Finanzmärkte zurückgekehrt, so die Deutsche Börse AG.

Die zwischenzeitlich hohen Erwartungen an den EU-Gipfel am Wochenende seien mittlerweile wieder geschrumpft. Im Fondshandel habe aber auch schon zuvor Funkstille geherrscht. "Das Orderaufkommen ist sehr gering", berichte Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Als "verhaltenes Abwarten" beschreibe der Händler die Lage. "Die Umsätze sind überschaubar. Es ist sehr, sehr ruhig", meine auch Matthias Präger von der Baader Bank. Die hohe Schwankungsbreite an den Märkten habe sich nicht im Geschäft niedergeschlagen. Weder hätten die explodierenden Aktienkurse in der vergangenen Woche zu Käufen geführt, noch hätten die aktuell sinkenden Kurse für Verkäufe gesorgt. "Insgesamt ist der Handel ausgeglichen."

Eindeutige Trends gebe es lediglich bei den derzeit geschlossenen offenen Immobilienfonds. Seit Ende September hätten einige der ohnehin stark gebeutelten Produkte nochmals deutlich an Wert verloren, wie Orlemann berichte. Der AXA Immoselect und der DEGI INTERNATIONAL (DEGI International) der Gesellschaft Aberdeen müssten nämlich spätestens bis zum 16. November wieder öffnen, andernfalls würden sie aufgelöst. Und es sehe nicht gut aus. "Nach einem Pressebericht zu diesem Thema sind die Kurse nochmals eingebrochen", erkläre Orlemann. Der AXA Immoselect werde an der Börse mittlerweile nur noch zu rund 30 Euro gehandelt, vor einem Monat seien es noch 37 gewesen, der DEGI INTERNATIONAL notiere aktuell bei 25 Euro nach 28 vor einem Monat. Auch andere Immobilienfonds wie etwa der CS Euroreal (CS Euroreal A EUR) seien in Mitleidenschaft geraten, wie Orlemann ergänze.

Ansonsten sei Ruhe angesagt. Kauffreudig hätten sich Anleger ICF Kursmakler zufolge meist nur bei Mischfonds gezeigt. Als Beispiele nenne Orlemann den Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities (Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities R) und den M&W Privat (M & W Privat). Aber auch der zuletzt sehr beliebte, auf deutsche Nebenwerte setzende Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sei gut nachgefragt worden. Beim Flaggschifffonds Carmignac Patrimoine (Carmignac Patrimoine A) hätten sich Zu- und Abflüsse hingegen die Waage gehalten.

Überwiegend Abgaben habe der Händler beim eigentlich sehr angesagten Nomura Real Return (Nomura Real Return Fonds) registriert. Das Management des Rentenfonds konzentriere sich auf inflationsgeschützte Staatsanleihen hoher Bonität aus dem gesamten Laufzeitenspektrum der OECD-Länder, Fremdwährungsanleihen würden überwiegend gegenüber dem Euro abgesichert. Seit Jahresanfang könne der Nomura Real Return mit einem Plus von 9,25 Prozent aufwarten, in den vergangenen fünf Jahren seien es im Schnitt 5,67 gewesen. Die Ratingagentur Morningstar bewerte den Fonds mit der Höchstnote von fünf Sternen.

Daneben hätten Präger zufolge im Bereich Deutschland/Europa die beiden Aktienfonds UniDeutschland XS und der DekaFonds TF auf den Einkaufslisten gestanden, während der DWS Deutschland (DWS Deutschland ) und der cominvest Fondak (Fondak A), ebenfalls Aktienfonds, sowie der Absolute Return-Fonds Amundi Absolute Volatility Euro Equities (AMUNDI FUNDS Absolute Volatility Euro Equities - AE (C)) eher verkauft worden seien. Auch bei den internationalen Anlagen würden beide Seiten mit Verkäufen (DWS Top Dividende) und Käufen (Warburg Value Fund A ) gespielt.

Fonds mit Asien-Schwerpunkt hätten ebenso wenig überzeugen können, zu durchwachsen seien die Nachrichten aus China oder Indien mittlerweile. Etwa sei Hang Seng-Index in Hong Kong Anfang Oktober auf den tiefsten Stand seit Herbst 2008 gefallen, habe sich seitdem zwar etwas erholt, liege seit Jahresanfang aber noch immer tief in der Verlustzone. Präger zufolge hätten sich Investoren etwa von dem auf US-Dollar lautenden Baring Hong Kong China (Baring Hong Kong China Fund (USD)) und vom DWS Top 50 Asien getrennt, während beim auf Euro lautenden Baring Hong Kong China (Baring Hong Kong China Fund (EUR)) und beim First State Asia Pacific Leaders (First State Asia Pacific Leaders Fund A Acc) noch die Käufe überwogen hätten.

Wenig aufregend gestalte sich auch das Geschäft mit Minenfonds. Verkäufe beim auf die US-Währung lautenden BGF World Gold Fund A2 (BGF World Gold Fund A2 USD) und beim Nestor Gold Fonds (NESTOR Gold Fonds) sowie auf der anderen Seite Käufe beim Falcon Gold Equity (Falcon Gold Equity Fund A) und beim auf Euro lautenden BGF World Gold Fund A2 (BGF World Gold Fund A2 EUR) hätten hier das Bild geprägt, wie die Baader Bank berichte. Ohnehin hätten Goldminenaktien von der Goldpreishausse in diesem Jahr nicht profitiert. Zum einen würden sie unter der seit Sommer geltenden allgemeinen Aktienaversion leiden, zum anderen hätten branchenspezifische Meldungen wie etwa Streiks in Minen und steigende Förderkosten die Stimmung getrübt. Etwa verzeichne der BGF World Gold Fund in Euro auf Sicht von sechs Monaten ein Minus von 2,83 Prozent, auf Sicht von einem Jahr sehe es nicht viel besser aus. (18.10.2011/fc/a/f)

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