22.02.2011 12:02:35

Fondshandel Gewinnmitnahmen überwiegen

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die blutigen Auseinandersetzungen in Libyen sorgen für Nervosität an den Märkten, so die Deutsche Börse AG.

Während Rohstoffpreise nach oben klettern würden, würden Aktien empfindliche Verluste verbuchen. "Es ist sehr volatil im Moment", schildere Frank Wöllnitz von ICF Kursmakler die Lage. Von einem Ausverkauf wolle er aber nicht sprechen, vielmehr von einer "leichten Tendenz nach unten". Die Umsätze im Handel mit aktiv verwalteten Fonds seien tendenziell etwas zurückgegangen - vermutlich auch wegen des US-Feiertags gestern.

Matthias Präger von der Baader Bank berichte von durchaus größeren Abflüssen aus deutschen, europäischen und internationalen Aktienfonds. Diese hätten Freitag begonnen und sich gestern und heute fortgesetzt: "Wir sehen fast ausschließlich Verkäufe", erkläre der Spezialist. Auf den Abgabelisten ganz oben stünden unter den europäischen Fonds etwa der UniDeutschland XS , der Fidelity European Growth Fund A (Fidelity Funds - European Growth Fund A (EUR)) und der DWS Investa , bei den internationalen der Warburg Value Fund A (Warburg Value Fund A ) und der Carmignac Investissement A (carmignac Investissement A). "Das sind die Fonds, die vorher extrem gesucht waren", ergänze Präger: "Offenbar wollen die Anleger Kasse machen."

Eher kauffreudig würden sich Investoren Frank Wöllnitz zufolge hingegen beim SAM Sustainable European Equities (SAM Sustainable European Equities (EUR) D) und einem ETF-Dachfonds (ETF-DACHFONDS P) zeigen.

Etwas unter Druck geraten seien darüber hinaus Fonds aus dem Bereich Ethik/Nachhaltigkeit, wie Wöllnitz außerdem registriert habe. Bei guten Umsätzen sei davon etwa der Pictet Water-P (Pictet - Water-P EUR) betroffen, ein Aktienfonds, der auf Unternehmen aus dem Bereich Wasserversorgung setze. Auf Sicht von einem Monat liege der Fonds mit einem Minus von 0,13 Prozent zwar in der Verlustzone, könne aber auf Sicht von sechs Monaten mit einem Plus von 10,8 Prozent aufwarten.

Noch stärker betroffen von den politischen Unruhen in Nordafrika und Nahost als der Aktienmarkt seien ganz klar die Rohstoffe. In Erwartung massiver Produktionsausfälle im ölreichen Libyen setze der Ölpreis auch heute seinen Höhenflug fort. Gold und Silber hätten sich zuletzt ebenfalls deutlich verteuert, der Silberpreis sei zwischenzeitlich auf 34,30 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit 1980 geklettert.

Matthias Präger habe dem entsprechend ein wieder erstarktes Interesse an Fonds mit Anteilen von Goldminengesellschaften ausgemacht. Etwa hätten Investoren beim Earth Gold Fund UI (Earth Gold Fund UI (EUR R)) beherzt zugegriffen, ebenso beim Stabilitas Silber und Weißmetalle (STABILITAS - SILBER+WEISSMETALLE P). Der Silberminenfonds habe in den vergangenen sechs Monaten um fast 83 Prozent zugelegt.

Frank Wöllnitz zufolge weise der Rohstoffbereich im Fondshandel aktuell die stärksten Schwankungen auf. "Es geht hin und her." Sehr rege gehandelt würden etwa der Pioneer Investments- (Pioneer Investments Aktien Rohstoffe A EUR (ND)) und der Allianz RCM-Rohstofffonds (Allianz RCM Rohstoffonds A (EUR)).

Gefallen würden Anleger offenbar aber auch wieder an Indien finden. "Der indische Markt geht langsam wieder nach oben", erläutere Wöllnitz. Gut gesucht seien etwa der HSBC GIF India (HSBC GIF Indian Equity AD) und der DWS India (DWS India ). Beide Fonds hätten nach heftigen Kursverlusten seit Jahresanfang zuletzt etwas an Boden gutmachen können. Die Baader Bank melde bei Fonds mit asiatischen Aktien einen "uneinheitlichen Handel". Während etwa der DWS Top Asien (DWS Top 50 Asien) und der First State Greater China Growth Fund (First State Greater China Growth Fund A Acc) gesucht gewesen seien, hätten beim SISF Hong Kong Equity A (SISF Hong Kong Equity A thesaurierend) die Verkäufe überwogen. (22.02.2011/fc/a/f)

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