Globale Emerging Market-Fonds im Fonds-Radar

Sankt Augustin (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "FONDS im Visier" nehmen Aktienfonds Emerging Markets global unter die Lupe.

Es gebe kein anderes Thema, das in den vergangenen Monaten einen ähnlichen Zuspruch, sprich Mittelzuflüsse, habe aufweisen können wie die Emerging Markets. Obwohl die Börsen der Schwellenländer geringer in die von den USA ausgehende Finanzkrise verwickelt gewesen seien, hätten sie nicht minder unter der rasanten Abnahme des Vertrauens in Aktieninvestments im Laufe des Jahres 2008 und bis Anfang März dieses Jahres gelitten.

Seit das Vertrauen wieder zunehme, würden die Emerging Markets umso stärker profitieren: Bis Mitte August könne der MSCI Emerging Markets ein Plus von 41,5% aufweisen, womit der Verlust über 12 Monate auf 5,6% zurückgegangen sei. Der MSCI Welt Aktienindex für die etablierten Aktienmärkte habe im Vergleich zum Jahresbeginn erst um 12,7% zugelegt und liege über 12 Monate noch gut 20% in der Verlustzone.

Das Management von Emerging Market-Fonds sei durchaus anspruchsvoll gewesen. Der Vergleich mit dem Indexfonds iShares MSCI Emerging Markets (ISIN IE00B0M63177/ WKN A0HGWC) demonstriere den Mehrwert und die Schwäche aktiven Managements: Nur eine Minderheit der aktiv gemanagten Fonds habe per saldo nach drei Jahren eine höhere Rendite erwirtschaftet, aber ausnahmslos alle Fonds der Vergleichsgruppe würden eine geringere Volatilität als der Indexfonds zeigen.

Im aktuellen Rückblick auf die letzten drei Jahre seien die Renditen sehr unterschiedlich. Die Bandbreite reiche von einem Wertzuwachs von gut 20% beim Aberdeen Global Emerging Markets (ISIN LU0132412106/ WKN 769088) bis zu einem Verlust von über 30%. Der First State Global Emerging Markets (ISIN GB0030190366/ WKN 728156) weise das beste Rendite/Risiko-Verhältnis der Vergleichsgruppe auf, gefolgt vom comgest Magellan (ISIN FR0000292278/ WKN 577954). Mit dem Growth Emerging Markets (ISIN IE0033535182/ WKN A0BK3L) habe comgest einen zweiten ernst zu nehmenden Fonds im Rennen.

Sowohl hinsichtlich Rendite als auch Risiko hätten die Fonds von AllianceBernstein (ISIN LU0040709171/ WKN 973193), Pictet (ISIN LU0130729220/ WKN 972822) und Fidelity (ISIN LU0048575426/ WKN 973267) schlecht abgeschnitten. Als gescheitert müsse man aber vor allem den PEH Q-Emerging Markets (ISIN LU0070356240/ WKN 986424) sehen, der in geschlossene, börsennotierte Länderfonds investiere.

Die Experten von "FONDS im Visier" raten auf kürzere Sicht zur Zurückhaltung und eher defensiven Fonds wie von First State, mittelfristig zum Magellan und für den langfristigen Positionsaufbau mittels Sparplan auch zu volatileren Fonds wie dem von Aberdeen. (Ausgabe 16 vom 25.08.2009) (25.08.2009/fc/a/f)