29.02.2008 13:00:51

iShares DJ EURO STOXX Select Dividend im Fokus

München (aktiencheck.de AG) - Der ETF (Exchange Traded Fund) iShares DJ Euro Stoxx Select Dividend 30 (ISIN DE0002635281/ WKN 263528) bildet einen regelbasierten Index ab, der aus 30 Aktien mit hoher Dividendenrendite zusammengesetzt wird, so die Experten von "Morningstar".

Grob gelte - je höher die Dividende, desto höher das Gewicht eines Titels im Index. Als weiteres relatives Kriterium werde die Dividendenrendite der nationalen Aktienmärkte für die Gewichtung der Einzeltitel eingeführt. Der iShares DJ EURO STOXX Select Dividend 30 ETF bilde diesen regelbasierten Dividendenansatz passiv nach. Der ETF bestehe ausschließlich aus Aktien der Eurozone. Die Dividenden würden gesammelt und vierteljährlich an die Anteilsinhaber ausgeschüttet.

Insgesamt zeige der Ansatz eine unstetige Performance innerhalb der Vergleichsgruppe: 2006 habe der ETF zu den besten der Kategorie "Eurozone Standardwerte" gehört, 2007 sei die Performance im unteren Viertel zu finden gewesen. Die Banken- und Versicherungstitel hätten Prozente gekostet.

Aktuell habe der ETF ein hohes Gewicht von 18% an dividendenstarken Telekomgesellschaften wie France Télécom und Deutsche Telekom. Danach würden Versorger wie RWE, E.ON und SUEZ mit 16% Gewichtung folgen. Die stärkste Branche im Index seien Banken mit 19%. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sich dieses Gewicht 2009 reduzieren werde, weil die folgende Regel gelte: Das Anlageuniversum beinhalte alle Unternehmen des Dow Jones EURO STOXX Index, die im vorherigen Jahr Dividenden ausgeschüttet hätten, und in den vorherigen fünf Jahren weder ein negatives Dividendenwachstum gehabt noch mehr als 60% ihres Gewinns ausgeschüttet hätten.

Im Index seien Deutsche Bank, BNP Paribas, Fortis, Societé Générale, UniCredit, Natixis, Allied Irish Banks, Bank of Ireland und Irish Life enthalten. Der Knackpunkt sei das negative Dividendenwachstum, sprich eine geringere Dividende als für das Geschäftsjahr 2006 (Ausschüttung 2007). Die Zusammensetzung und Gewichtung des Dow Jones EURO STOXX Select Dividend 30 werde jährlich jeweils im März überprüft, vierteljährlich komme es zu einer außerordentlichen Überprüfung der Gewichtung.

Für dieses Jahr seien Indexentnahmen aus dem Bankensektor unwahrscheinlich. Allerdings könnte es im März nächsten Jahres dazu kommen, wenn die Dividendenausschüttungen für 2007 bekannt seien.

Banken und Versicherer würden nunmehr schon ein Jahr unter den Auswirkungen des US-Kreditmarktes leiden. Seit dem Frühjahr 2007 habe sich das Gewicht an Finanzaktien im DJ EURO STOXX Select Dividend 30 von mehr als 40% auf 26% reduziert. Die Experten von "Morningstar" würden sich fragen, was noch kommen könnte.

Die Deutsche Bank werde die Dividende für 2007 anheben. Damit verbleibe sie im Index. Wohingegen die gerade eine Kapitalerhöhung platzierende Societé Générale nach Subprime- und Händlerblessuren ihre Dividende 2007 von mehr als 5 Euro (2006) auf 0,9 Euro reduzieren werde. UniCredit gebe die Dividendenausschüttung am 12. März bekannt. Sie gelte auch als stabiler Kandidat. Die anderen Franzosen, Belgier und Iren hätten ihre Dividendenpolitik noch nicht bekannt gegeben. Der Blick in die Bücher des Geschäftsjahres 2007 dauere noch an.

Langfristig könnten die verhaltenen Wachstums- und Ergebnisaussichten der Banken zu einem stärkeren Gewicht an Telekomtiteln, Versorgern und zyklischen Industriewerten in den regelbasierten Dividenden ETFs führen. So habe der iShares Dow Jones EURO STOXX Select Dividend 30, der auch in UK und außerhalb der Eurozone investiere, noch mehr Aktien aus dem Banken- und Versicherungssektor: Lloyds, Deutsche Bank, Alliance & Leicester und Co. würden aktuell noch 34% ausmachen.

Wir mögen Dividendenstrategien und die günstigen Verwaltungsgebühren von 0,3% dieser regelbasierten ETFs, so die Experten von "Morningstar". Allerdings seien die Regeln im Falle von Schocks (Subprime) für ihren Geschmack zu träge. Sie würden fürchten, dass gerade dann die Banken regelbasiert ausgetauscht würden, wenn alles eingepreist sei, die Dividenden gekürzt würden und die Bankenwerte neue Cashflows und damit Stärke finden würden.

Gleichzeitig könnten zyklische Industrietitel wie Stahlkonzerne Einzug in den Index finden. Die Stahlbranche bleibe trotz China und Indien ein zyklisches Geschäft. Im schlimmsten Fall würden sie für ein Jahr dank hoher Dividenden aufgenommen, um im nächsten wegen rückläufiger Dividenden wieder herausgenommen zu werden. (Ausgabe vom 25.02.2008) (29.02.2008/fc/a/f)

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