Börse Frankfurt-News 05.03.2013 16:02:31

Lieber chinesische als deutsche Unternehmen im Fonds-Depot

Auf das falsche Pferd gesetzt haben unterdessen Anteilseigner von Minenfonds.

Langweilig wird es für Börsianer derzeit nicht: "Die Woche war ziemlich turbulent", erklärt Ivo Orlemann von ICF Kursmakler. Am Dienstag vergangener Woche ging es nämlich rasant nach unten an den Aktienmärkten, dann aber in Siebenmeilenstiefeln wieder nach oben: Der Dow Jones kletterte am gestrigen Montag sogar auf ein neues Fünfjahreshoch, der Dax lugt heute über die Marke von 7.800 Punkten.

Für gute Laune sorgen aktuell - neben erfreulichen Unternehmenszahlen - Äußerungen der stellvertretenden US-Notenbankchefin Janet Yellen, die als Signal für eine Fortsetzung des Anleihekaufprogramms interpretiert werden.

Die Umsätze im Fondshandel halten sich derweil auf "gutem Niveau", wie Andreas Kehnen von der Baader Bank meldet. "Dabei hat sich der Trend der Vorwochen fortgesetzt: Heraus aus europäischen Aktien, hinein in internationale Anlagen, speziell asiatische."

"Im Vergleich mit den Vorwochen ging es wieder ruhiger zu", meint hingegen Orlemann. Das liege wahrscheinlich an der großen Unsicherheit der Anleger.

Asiatische Aktien gesucht

Trotz des Höhenflugs zahlreicher europäischer Aktien: Fonds mit hiesigen Dividendentiteln werden eher abgestoßen, wie Kehnen festgestellt hat. Anleger hätten sich etwa vom DekaFonds (WKN 847450) und vom FT Frankfurt-Effekten-Fonds (WKN 847805) verabschiedet, beides Portfolios mit deutschen Aktien. Gekauft würden stattdessen international investierende Fonds, etwa der CS EF Global Security (WKN A0LEQR) und der DWS International Aktien Typ 0 (WKN 984801).

Schwellenländer ziehen

Viel Zuspruch finden nach Kehnen Beobachtung weiterhin Körbe mit asiatischen Dividendentiteln. Kehnen nennt etwa den Aberdeen Global Asian Smaller Companies (WKN A0HMM5) und den First State Asia Pacific Leaders (WKN A0BK0C) als Beispiele. Doch auch hier wird differenziert: Aus dem Schroder ISF Hong Kong Equities (WKN 661612) seien Mittel abgezogen worden.

Orlemann meldet darüber hinaus Zuflüsse im FF Indonesia (WKN 974129) und im FF Thailand (WKN 973268), beide von Fidelity, sowie Abflüsse aus dem DWS Russia (WKN 939855). "Die Umsätze sind aber überschaubar." Der Indonesien-Fonds kann auf Sicht von einem Jahr mit einem Plus von 22 Prozent aufwarten, der Thailand-Fonds sogar mit 37 Prozent. Halter des DWS Russia müssen für denselben Zeitraum hingegen ein Minus von 10 Prozent verschmerzen.

Mischfonds: In guten wie in schlechten Zeiten

Im Zweifel für Mischfonds - das Motto gilt offenbar weiter: Beliebt bleibt Orlemann zufolge etwa der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430). Auch der vorsichtiger agierende "Bruder" Flossbach von Storch Strategie Defensiv (WKN A0M43U), dessen Aktienanteil auf 35 Prozent beschränkt ist, sei gekauft worden. Daneben hätten Anleger auch im Ethna-Aktiv E (WKN 764930) wieder vermehrt zugegriffen. Die thesaurierende Version, der Ethna-Aktiv E-T (WKN A0X8U6), sowie der Ethna-Global Defensiv (WKN A0LF5Y), seien ebenfalls gut weggegangen.

Anders als in der Vorwoche waren reine Rentenfonds kein großes Thema. Orlemann meldet allerdings anhaltende Zuflüsse im Allianz PIMCO Pfandbrieffonds (WKN 972066).

Minenaktien enttäuschen

Wenig los ist derzeit im Handel mit Minenfonds. Der Goldpreis, der sich seit Monaten im Abwärtstrend befindet, war zwar nach den Italienwahlen kurz über die Marke von 1.600 US-Dollar je Feinunze gesprungen, gab dann aber wieder nach. Am heutigen Dienstag liegt der Preis bei 1.582 US-Dollar. Kehnen meldet "starke Verkäufe" im BlackRock Global World Mining Fund (WKN 986932) und Zuflüsse, auf niedrigem Niveau, im Nestor Gold Fonds (WKN 570771).

Eine gute Nase bewiesen haben Anleger allerdings mit beiden Fonds nicht: Für den Nestor Gold Fonds ging es nach einem starken Kursanstieg zwischen Ende 2008 und Ende 2010 abwärts: Auf Sicht von zwei Jahren liegt das Minus bei 41 Prozent. Der BlackRock Global World Mining kommt im selben Zeitraum auf ein Minus von 33 Prozent.

Rege Umsätze in Immobilienfonds

Gute Umsätze mit gleichermaßen Ab- und Zuflüssen meldet Orlemann für den Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956). "Der Handel mit offenen Immobilienfonds läuft insgesamt gut", erklärt der Händler. Wenig Bewegung gebe es in den sich in Auflösung befindenden offenen Fonds. "Hier gab es ja zuletzt nichts Spektakuläres mehr."

© 5. März 2013/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG)

Weitere Links:

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen