20.12.2007 13:10:22

Lokalwährungsfonds im Fokus

Hamburg (aktiencheck.de AG) - Wirtschaft stark, Wachstum hoch, Währung hart - vom Boom in den Schwellenländern profitieren die Lokalwährungen. Entsprechende Rentenfonds sind eine attraktive Portfolio-Ergänzung, so die Experten von "DAS INVESTMENT".

Besonders in Asien seien die Währungen stark gestiegen. Die Indische Rupie habe 2007 gegenüber dem US-Dollar um 12 Prozent zugelegt (Stand: 20. November 2007). So stark sei es zuvor in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht aufwärts gegangen. Der Chinesische Yuan sei gegenüber dem Dollar um 5 Prozent geklettert und habe damit den stärksten Anstieg seit Ende der Dollar-Bindung 2005 verzeichnet. "Die Länder haben mehr Vertrauen in ihr Wachstum bekommen", sage Christoph Hott. "Das erlaubt ihnen, die Kontrolle über die Wechselkurse zu lockern", so der Leiter des Private Bankings bei der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim weiter.

Hott sei auch für 2008 optimistisch für die Lokalwährungen der Schwellenländer. Sein Rat: "Investitionen in Lokalwährungsanleihen sind kein Ersatz für einen Aktienfonds der Schwellenländer; wohl aber eine sehr sinnvolle Ergänzung."

Für deutsche Renten-Anleger sei ein Engagement in den Brasilianischen Real, den Südafrikanischen Rand, die Währungen Asiens, aber auch in noch exotischere Zahlungsmittel wie die Sambische Kwacha oder den Cedi aus Ghana in der Vergangenheit nur bedingt möglich gewesen.

Schwellenländer-Rentenfonds würden zwar in Anleihen entsprechender Länder investieren; allerdings hätten die Schuldscheine bisher größtenteils auf Euro oder Dollar gelautet. Zins- und Kursgewinne seien mit diesen Anleihen und entsprechenden Fonds möglich gewesen; eine Wette auf die Entwicklung der Lokalwährung indes nicht.

In den vergangenen Jahren seien die Staaten Osteuropas, Asiens, Lateinamerikas und Afrikas aber dazu übergegangen, Anleihen in ihrer jeweiligen Lokalwährung aufzulegen. Neben den Zinsen seien es gerade Währungsgewinne gegenüber dem Euro und besonders dem Dollar, die zu diesen Renditen beitrügen. Lokalwährungsfonds aus dem Hochzinsbereich würden in diese Papiere investieren. Ziel der Fondsmanager sei es, die lokalen Zinsniveaus auszunutzen, um so einen Mehrertrag gegenüber einem europäischen Geldmarktinvestment zu erreichen.

Zumindest vom groben Aufbau her würden sich die Fondsähneln: Investiert werde nur in Lokalanleihen mit kurzer Restlaufzeit von maximal 24 Monaten. "Die Auswahl an Anleihen ist noch recht gering, es überwiegen Papiere mit kurzer Laufzeit", begründe Stephan Hirschbrich, Manager des Uni Wirtschaftsaspirant (ISIN LU0252123129/ WKN A0JLXV) von Union Investment, diese Auswahl.

Als zweiten Grund führe Hirschbrich die Unabhängigkeit von künftigen Zinsentscheidungen an. Dabei sollten einige Anleihen einen stabilen Zinsertrag liefern, andere wähle er wegen zu erwartender Währungsgewinne aus. Hirschbrich: "Das Ägyptische Pfund etwa ist sehr stabil, die Erträge kommen durch die Zinsen der Anleihen. Papiere aus Asien liefern dagegen einen wesentlich höheren Beitrag durch die erwartete Aufwertung der Landeswährungen."

Ein Unsicherheitsfaktor für die Lokalanleihe-Fonds komme von außen: Der Dollar. "Wir hatten die richtigen Währungen im Portfolio und haben zudem aktiv gegen den Dollar gewettet", erläutere Fondsmanager Anton Hauser. Er habe das Portfolio seines ESPA Cash Emerging Markets (ISIN AT0000500939/ WKN A0JC8J) mit Termingeschäften gegen die Währungsschwankungen abgesichert.

Auch Union-Manager Hirschbrich lasse sich durch das Euro-Dollar-Verhältnis nicht die Performance vermiesen: "Durch die Absicherung haben wir uns die auf den Dollar bezogene Aufwertung der meisten Schwellenländerwährungen nahezu eins zu eins ins Portfolio geholt." (Januar-Ausgabe 2008) (20.12.2007/fc/a/f)

Fondsfinder

Fondsname:
Fondsgesellschaft:
Fondsart:
 
Ausgabeaufschlag:
Mindestalter:
Währung:
Jahresperformance:
Volumen:
Sortieren nach:
Suchen