13.04.2007 13:19:10

Medio Arab World für spekulative Anleger

Harthausen (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Brief" empfehlen den Medio Arab World P (ISIN LU0269579586/ WKN A0LBQE) für spekulative Anleger.

So schnell könne es gehen: Im "Geldanlage-Brief" 23/2005 hätten die Experten die Anleger auf Anlagechancen in der Boomregion Dubai aufmerksam gemacht, gleichzeitig aber zur Zurückhaltung geraten. Wenige Monate später seien die Kurse eingebrochen - und mit ihnen die ehedem überzogenen Bewertungen. Genau darin liege nun die Chance der Anleger.

Von ihrem Reiz für die Anleger hätten Dubai im Besonderen und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) im Allgemeinen nichts eingebüßt. Im Gegenteil: Der Ölpreis stehe hoch; und so würden sich die VAE über unverändert üppig sprudelnde Petrodollars erfreuen. Die Einnahmen aus Öl-Exporten würden nun schon seit 2004 ein Wirtschaftswachstum entfachen, das den Vergleich mit China keinesfalls scheuen müsse: Sieben bis acht Prozent p.a. bei gleichzeitig moderater Inflation und geringer Auslandsverschuldung von 25 Prozent des BIPs - das seien die Eckdaten, die die Emirate den Anlegern bieten würden.

Allerdings: Wenn die Anleger sich im Reich der Scheichs engagieren wollten, hätten sie sich bislang eher in der Wüste wieder gefunden. Ein Direktengagement in Aktien scheide für die meisten Anleger eh aus - und in punkto Anlageprodukte würden sie nur Papiere finden, die mit zu engem Fokus eher Spezialcharakter tragen oder bis hinein in die Türkei zu weit streuen und Chancen verwässern würden.

Der erste reinrassige Arabienfonds investiere vor allem in Standardwerte. Mit dem ersten Aktienfonds für die arabischen Länder ändere sich das nun: Der Meridio ArabWorld, aufgelegt vor zwei Wochen von der Vermögensverwaltung Meridio (Köln), investiere das Kapital der Anleger zu zwei Dritteln in die Staaten des Golfkooperationsrates: Bahrain, Katar, Oman und die Emirate. Daneben fokussiere Fondsmanager Rashad Khourshid (51), der gleichzeitig das Privatkundengeschäft der National Bank in Beirut leite, die Märkte Ägypten, Jordanien und den Libanon.

In die engere Wahl würden für Khourshid ausschließlich Werte mit einer Kapitalisierung von mehr als 10 Mrd. Euro kommen - rund 200 Aktien insgesamt. Konzentration auf Größe sei auch wichtig, denn die Kapitalisierung der Märkte am Golf, im Nahen Osten und Ägypten betrage bislang nur 600 Mrd. Euro. Anleger sollten vergleichen: Allein der Dax sei etwa 800 Mrd. Euro schwer. Spätestens bis Jahresende solle die Auswahl aber stehen. Khourshid peile etwa 50 Positionen an, vor allem Titel, die direkt vom Wirtschaftswachstum profitieren würden: Finanzwerte, Telekommunikations-, Bau- und Immobilientitel sowie - Anleger seien am Golf-Chemiewerte.

Erster Fonds seiner Art zu sein, bedeute für die Anleger freilich auch tief in die Tasche greifen zu müssen. Neben einem Agio von bis zu fünf Prozent würden die Anleger pro Jahr Gebühren von bis zu 1,5 Prozent zahlen. Hinzu komme eine erfolgsabhängige Vergütung von 15 Prozent p.a. - fällig auf den Wertzuwachs am Jahresende, sofern die Anteile neue Höchststände markieren würden ("High Water Mark").

Nach dem Kurssturz in 2006 bewege sich die Bewertung arabischer Aktien mit einem KGV (2007) von 14 im neutralen Terrain. Da die Fundamentaldaten weiter stimmen und die Ölexporte den Arabern massive Handelsüberschüsse bescheren würden, könne es von diesem Niveau wieder aufwärts gehen. Der ArabWorld könne Chancen ideal nutzen: Er sei frisch, in seinem Depot würden keine Altlasten lagern und es gebe keinen Bereinigungsbedarf. Doch Arabien sei Schwellenland, damit verknüpfe eine hohe Volatilität.

Der Fonds bleibt daher nach Ansicht der Experten vom "Geldanlage-Brief" einzig und allein spekulativen Anlegern vorbehalten. Depotanteil: allenfalls fünf bis zehn Prozent. (Ausgabe 7) (13.04.2007/fc/a/f)

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