24.05.2007 09:21:05
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Mischfonds unter der Lupe
München (aktiencheck.de AG) - Laut den Experten vom Anlegermagazin "FOCUS-MONEY" können Manager von flexiblen Mischfonds je nach Marktlage flexibel in Aktien, Renten und Geldmarktprodukte investieren.
Damit könnten sie Spitzenergebnisse verbuchen, sich aber auch verspekulieren. So reiche die Ertragsspanne der Gruppe auf Sicht von drei Jahren von Plus 81 Prozent beim Mischfonds DJE Invest Primus (ISIN LU0174656271/ WKN 121329), des Münchner Investmenthauses Jens Ehrhardt bis Minus 28 Prozent des HPM Invest Timing Global (ISIN LU0134237253/ WKN 764933) der Düsseldorfer HPM Portfoliomanagement.
Im Test von "FOCUS-MONEY" hätten Portfolios wie der Templeton Global Balanced (ISIN LU0052756011/ WKN 973725) gut abgeschnitten. Der von Peter Wilmhurst und Michael Hasenstab gemanagte Fonds investiere in Gesellschaften, die mit dem größten Abschlag auf ihren zukünftigen inneren Wert gehandelt würden. "Auf der Rentenseite konzentriert sich der Fonds derzeit auf Themen wie die Beseitigung globaler Ungleichgewichte und steigende regionale Nachfrage", so der Rentenmanager Hasenstab. Insgesamt dominiere im Templeton-Portfolio derzeit mit 64 Prozent aber der Aktienanteil.
Mit 90 Prozent Wertzuwachs in den letzten drei Jahren führe der Evolution 1A (ISIN AT0000774484/ WKN A0JMVM) von Pioneer Investments die Liste der dynamischen Mischfonds an. Stattliche 24 Prozent jährlich habe der Fondsmanager Bernd Hartmann damit im Schnitt seit 2004 erwirtschaftet. Das Besondere daran sei: Selbst in der Betrachtung seit Anfang 2000 liege das Produkt mit 42 Prozent im Plus. "Wir arbeiten strikt nach System", so Hartmann, der sich nicht von Prognosen leiten lasse. Er suche nach Aktien- und Rentenmärkten sowie nach Rohstoff- und Minenaktien, die günstig seien. Vor wenigen Tagen habe der Manager seinen 16-prozentigen Rentenanteil auf null zurückgefahren. "Ich sehe sowohl fundamental als auch von der Systematik her kurzfristig schwarz für Anleihen", begründe er den Schritt. Nun setze sich der Fonds aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Minentiteln zusammen.
Marktkorrekturen wie jene Ende Februar würden die Manager Thomas Jökel und Jörg Warncke kalt lassen. "Wir ändern nicht auf Monatsbasis unsere Einschätzung zum Aktienmarkt, sondern versuchen, die großen Trends zu erkennen", erkläre Jökel. Dieser sei für das Aktienportfolio des neutralen Mischfonds UniRak (ISIN DE0008491044/ WKN 849104) zuständig. Seien die Kurse gesunken, würden die Union Investment-Manager ihr Portfolio anpassen. Noch sehe es nach Jökels Meinung an den Aktienmärkten gut aus. "Wir befinden uns mitten in einer Hausse, haben die Hälfte des Weges jedoch bereits hinter uns", so der Aktienstratege. "Es gibt keinen Grund, jetzt zu vorsichtig zu sein. Der 65-prozentige Aktienanteil im Fonds setze sich in der Regel zu 30 Prozent aus deutschen Aktien (vorwiegend DAX-Titeln) und zu 35 Prozent aus globalen Aktien zusammen. Derzeit liege der Schwerpunkt auf Europa.
Defensive Mischfonds würden als bessere Rentenfonds gelten. Ihr Aktienanteil, meist seien maximal 30 Prozent möglich, mache sich in Hausse-Phasen bezahlt. Seit Anfang 2000 sei dem FI Alpha Renten Global (ISIN LU0087412390/ WKN 974515) von der DWS ein Mehrwert von 54 Prozent gelungen. Das mache umgerechnet 6,06 Prozent Jahresrendite. Das sei nicht schlecht für einen hektischen Börsenzyklus. Für viele, die seit Anfang 2000 engagiert seien, bedeute das Auf und Ab nicht mehr als ein Nullsummenspiel. Zu beachten sei aber, dass der geringe Aktienanteil defensiver Mischfonds unweigerlich das mögliche Renditepotenzial beschneide. Zumal der größte Teil des Portfolios nicht Kursgewinne sondern steuerpflichtige Zinsen abwerfe. Wer sich für eine defensive Strategie entscheide, sollte daher keine überzogenen Renditeerwartungen haben. (Ausgabe 22) (24.05.2007/fc/a/f)
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