02.03.2017 11:43:00

Schuldscheinbörse geht an den Start

Für den Handel mit Schuldscheinen steht seit gestern eine deutschlandweit einmalige Plattform bereit. Die BÖAG Börsen AG gab am Mittwoch den Startschuss für die „Schuldscheinbörse Deutschland“, den ersten börsenseitig überwachten Handelsplatz für Schuldscheine.

Der außerbörsliche Sekundärmarkt ist ausschließlich institutionellen Anlegern, wie z.B. Vermögensverwaltungen, Fondsgesellschaften, Stiftungen, Versicherern, Banken und Pensionskassen vorbehalten. Unter dem Dach der Börsen Hamburg und Hannover können hier Schuldscheine zu Marktpreisen und mit Handelsüberwachung gehandelt werden.

„Mit der Schuldscheinbörse Deutschland reagieren wir zeitnah auf den stark wachsenden Markt für Schuldscheine in Deutschland und Europa“, erläutert Dr. Thomas Ledermann, Geschäftsführer der Börse Hamburg und Vorstand der BÖAG Börsen AG. „Institutionelle Investoren haben damit erstmalig die Möglichkeit, sich künftig einen umfänglichen Überblick über Schuldscheinangebote zu verschaffen.“Der Darlehenshandel in Deutschland boomt. In den letzten zwei Jahren konnte der Markt jeweils Zuwachsraten im hohen zweistelligen Bereich verbuchen. Im Jahr 2015 emittierten Unternehmen 60% mehr als im Vorjahr. Ein Trend, der sich 2016 fortsetze. Hier stiegen die Neuemissionen gegenüber dem Vorjahr nochmals  um knapp  40% auf 26,8 Mrd. Euro an. Interessant ist der Markt nicht nur für Großunternehmen, die sich auf diese Weise frisches Kapital besorgen, sondern gerade auch für kleinere und mittlere Unternehmen, so Sebastian Zank, Direktor Corporates bei Scope Ratings.

Dieser Entwicklung will die BÖAG AG mit der neuen Börse Rechnung tragen. Gegenüber der Börsen Zeitung äußert Kai Jordan, Bereichsvorstand der MWB Fairtrade Wertpapierhandelsbank, die die neue Handelsplattform betreut, er glaube, dass das Geschäft mit Schuldscheinen gerade im Bereich der kleineren Investoren weiter zunehmen wird. 

Für Verkäufer gibt es zwei Möglichkeiten an der Börse Papiere anzubieten: den Sofortkauf und das Auktionsverfahren. Beim Auktionsverfahren werden über einen Zeitraum von fünf Tagen, in denen die angebotenen Papiere geprüft werden können, Angebote potentieller Käufer gesammelt und die Papiere höchstbietend verkauft. „Dieses Angebotsformat reflektiert in besonderem Maße die Bedingungen und Eigenheiten des Schuldscheinmarktes“, so Jordan gegenüber der Börsen-Zeitung weiter. Er rechnet damit, dass die Auktion in der Anfangszeit das präferierte Handelsmodell sein wird. Für das  erste Geschäftsjahr erwartet er einen Umsatz im zwei bis dreistelligen Millionenbereich.Gehandelt werden an der Börse nur Schuldscheine mit einer Restlaufzeit von einem bis zehn Jahren. Jeder Marktteilnehmer zahlt bei Geschäftsabschluss die gleichen Gebühren.

(DW)

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