04.07.2016 16:17:00

Swisscanto: Potenzial im USD-Anleihensegment

Für die Konjunktur und die Finanzmärkte gilt eine Sicht vor und eine Sicht nach dem Brexit. Zwar haben wir unsere Wachstumsprognosen für viele Industrieländer leicht reduziert, die Weltwirtschaft wird aber nicht in eine Rezession fallen. Zumal unserer Ansicht nach der US-Konjunkturmotor nicht ins Stottern gerät.

Wir gehen indes davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in Großbritannien Ende 2016 in den negativen Bereich rutscht. Die Eurozone ist von dieser Entwicklung stärker betroffen als andere Weltregionen. Der direkte Einfluss des Brexit auf die Schwellenländer wird gesamthaft gering sein. Am stärksten exponiert sind die osteuropäischen Staaten und Südafrika.  

Finanzmärkte

Die US-Notenbank Fed wird nach dem Entscheid der britischen Stimmbürger keine Zinserhöhung im 2. Halbjahr wagen. Um Marktverwerfungen zu verhindern, werden die großen Notenbanken auch in den nächsten Tagen ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen. Das GBP wird nachhaltig schwach bleiben und die schon vor dem Brexit-Referendum zu beobachtende Kapitalflucht aus britischen Anlagen von Ausländern wird Aufwind erhalten. Hauptprofiteur ist der US-Dollar.  

Anlagepolitik

Potenzial sehen wir weiterhin im USD-Segment. Europäische Dividendenpapiere sind nach dem 23. Juni weniger interessant. 

Notenbanken bleiben aktiv

Um Marktverwerfungen zu verhindern, werden die großen Notenbanken auch in den nächsten Tagen ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen. Die US-amerikanische Notenbank Fed wird mit Zinserhöhungen zuwarten und die EZB wird dafür sorgen, dass sich die Spreads der Peripherieländer nicht stark ausweiten. Die Schweizer Nationalbank wird am Devisenmarkt intervenieren, um den Aufwertungsdruck beim CHF abzufedern. Weitere Renditerückgänge bei den Eidgenossen (Schweizer Staatsanleihen) sind die Folge.

Anleihen: USA interessanter als Europa

Potenzial sehen wir weiterhin im USD-Segment. Die Gründe dafür sind zum einen die erneute Verschiebung der US-Zinserhöhung, zum anderen die positive Renditedifferenz bei gleichzeitig leicht erstarkendem US-Dollar. Vor dem Hintergrund eines stärkeren US-Dollar und einer Ausweitung der Credit Spreads weltweit erscheinen hingegen Emerging Markets-Bonds derzeit wenig attraktiv. Noch weniger interessant sind britische Anleihen: Das GBP dürfte nachhaltig schwach bleiben und die schon vor dem Brexit-Referendum zu beobachtende Kapitalflucht aus britischen Anlagen von Ausländern dürfte Aufwind erhalten - zumal Ratingagenturen die Bonität britischer Staatspapiere herabsetzen.   

Nach Brexit: Aktiensegment Europa leidet

Europäische Dividendenpapiere sind nach dem Brexit weniger interessant. Zwar dürfte die EZB geldpolitisch aktiv werden und einer Spread-Ausweitung innerhalb der Peripherie entgegentreten. Dem stehen aber die politischen Unsicherheiten und die erstarkenden Zentrifugalkräfte innerhalb der EU gegenüber, die mit dem Brexit spürbar zunehmen dürften. Das Gleiche gilt für Großbritannien, das nach dem knappen Referendumsausgang auch innenpolitisch gespalten zurückbleibt. Nachhaltig lastet auf der GBP-Aktienposition zudem der spürbar eingetrübte Wirtschaftsausblick für Großbritannien, der durch die GBP-Abwertung nicht wettgemacht werden kann.  

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