24.10.2016 16:12:00
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WisdomTree: OPEC-Entscheid löst Gewinnmitnahmen unter Anlegern in Leveraged-Long-Öl-ETCs aus
Anleger haben sich weltweit von ihren Leveraged-ETCs auf Öl getrennt und sind dazu übergegangen, den Rohstoff zu shorten, nachdem die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) die Drosselung ihrer Produktion angekündigt hatte.
Ölmärkte rückten in den letzten Wochen in den Fokus nach der OPEC-Meldung Ende September, dass sich die Mitglieder des Ölkartells auf eine Förderbegrenzung geeinigt hätten. Bei der geplanten Drosselung – genaue Quoten sollen im November festgelegt werden – handelt es sich um die erste Fördermengensenkung seit dem starken Einbruch der Ölpreise vor zwei Jahren.
Die Preise zogen infolge der Meldung an. WTI Crude kletterte von USD 45 pro Barrel vor der Bekanntmachung um fast 15% auf USD 51[1]bis Mitte Oktober.
Leveraged-Long-Investoren haben diese deutliche Steigerung für Gewinnmitnahmen genutzt und zogen seit Ende September weltweit Anlagen im Wert von USD 850 Mio. aus Exchange Traded Commodities (ETCs) ab, die die Performance von WTI abbilden. Im Gegensatz dazu nahmen Short-Positionen zu, da während desselben Zeitraums USD 510 Mio. in Short-ETCs flossen.
Das Boost-Sortiment von WisdomTree bekam diesen Trend zu spüren. Allein im Oktober wurden bisher bereits GBP 44 Mio. aus Leveraged-Long-Produkten abgezogen, während WisdomTrees Short-Produkte auf WTI seit Monatsanfang Zuflüsse in Höhe von GBP 19 Mio. verzeichneten.
Nick Leung, Research Analyst bei WisdomTree, äußerte sich dazu folgendermaßen: „Die Meldung der OPEC hat unter Short-&-Leveraged-Anlegern weltweit sehr heftige Reaktionen ausgelöst. So nutzten antizyklisch agierende Long-Anleger den Preisanstieg für Gewinnmitnahmen, während Short-Investoren ihre Wetten ausbauten.“
Seit der OPEC-Ankündigung hat der Ölpreis kaum Anzeichen von Schwäche gezeigt, aber Leung geht davon aus, dass ein weiterer Anstieg voraussichtlich durch Gewinnmitnahmen von Long-Investoren und möglicherweise steigende Zuflüsse in Short-ETCs gedeckelt würde.
„Während Long-only-Investoren von der geplanten Produktionsdrosselung profitiert haben und zweistellige Gewinne einfuhren, sehen wir darin nicht den Beginn eines längeren Bullenmarktes für Öl“, so der Analyst.
„Es handelt sich hierbei vielmehr um eine Anpassung des Ölpreises von sehr niedrigem Niveau. Mit Blick auf sein derzeitiges Niveau rechnen wir mit keinem deutlichen Rückgang des Ölpreises. Genauso wenig glauben wir jedoch, dass der Rohstoff wieder auf das Niveau vor dem großen Crash im Jahr 2014 steigt, als er über USD 100 pro Barrel notierte. Es herrscht nach wie vor eine weltweite Ölschwemme. Es gilt daher, zunächst die riesigen Bestände abzubauen. Sofern also nicht die Nachfrage anzieht oder die Produktion deutlich sinkt, erwarten wir keine heftigen Preisschwankungen in die eine oder andere Richtung.“
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[1] In der Financial Times veröffentlichte Daten von Thomson Reuters besagen, dass der NYMEX Crude Oil Front Month von USD 44.93 am 27. September 2016 auf USD 51.16 am 10. Oktober 2016 (Preisangaben jeweils nach Handelsschluss) gestiegen ist.
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