Kakaopreis
05.01.2011 16:56:35
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Börse Frankfurt-News: Anlegerlust auf Kakao (Rohstoffe)
Die Rohstoffpreise haben sich in den vergangenen Tagen nur wenig bewegt. Gold hat zwar etwas an Wert abgegeben, notiert mit 1380 US-Dollar pro Unze aber immer noch nahe an seinem Rekordhoch. Auch Silber glänzt mit knapp 30 US-Dollar wie gehabt neben dem großen Bruder.
Noch halten sich also Investoren zurück und nehmen nur teilweise Gewinne mit. Marco Salaorno von der Société Générale beobachtet in den ersten Tagen des frischen Jahres zwar durchaus Verkäufer bei Gold- und Silber-ETCs, Investoren scheinen zum großen Teil aber noch abzuwarten. Bernardus Roelofs von Flow Traders dagegen sieht keinen Hang, die gemachten Gewinne zu versilbern. Auch Xetra-Gold ist mit etwa 50 eingelagerten Tonnen auf dem Vorwochenniveau. Auf der anderen Seite halten sich Investoren mit Neueinstiegen bei mit physisch hinterlegten Edelmetallen zurück.
Kakao mit Nachholbedarf
Bei Agrarrohstoffen und hier vor allem bei Kakao sieht Salaorno Interesse seitens der Anleger. Kakao ist der einzige Agrarrohstoff, der, verglichen mit anderen Agrarrohstoffen, bislang kaum teurer geworden ist. Während die Preise für Weizen beispielsweise in den vergangenen zwölf Monaten um 20 Prozent, Baumwolle um knapp 100 Prozent und Kaffee um 676 Prozent zugelegt haben, notiert der Kakaopreis mit etwa 12 Prozent verglichen zum Vorjahr im Minus.
Hauptanbauland für Kakao ist die Elfenbeinküste, die nach Schätzungen etwa 40 Prozent der Weltbedarfs an Kakao deckt. Die politischen Unruhen in diesem Land hatten bisher keinen Einfluss auf das Kakao-Angebot. "Die offizielle Schätzung von 800 Tonnen für die Haupternte, die von Oktober bis März geht, könnte sich daher als zu niedrig erweisen. Voraussetzung hierfür sei, dass der Konflikt zwischen dem bisherigen Präsidenten Gbagbo und dem international als Wahlsieger anerkannten Herausforderer Ouattara einvernehmlich gelöst werde", äußern sich Analysten von der Commerzbank in einem Bericht.
Noch wenig Gewinnmitnahmen bei Edelmetallen
Wie hoch kann der Goldpreis noch klettern, wie tief fallen?, fragt Dora Borbély, Rohstoff-Analystin bei der DekaBank. Immer mehr Stimmen würden laut, die einen Goldpreis bei 5.000 US-Dollar und mehr als in absehbarer Zeit realistisch ansehen. Den unteren Rand für das gelbe Edelmetall wertet die Volkswirtin bei 800 US-Dollar pro Unze: "In einer Welt, in der Gold nur in üblichem Maße als Absicherung gesucht wird, würde alleine die Schmuck-, die Münz- und die Barrennachfrage eine untere Stütze in der Größenordnung von 800 US-Dollar bieten. Langfristig dürfte Gold also nicht billiger werden als 800 US-Dollar. "Der Preis könne jedoch durchaus auf noch 1.600 US-Dollar steigen. Es erscheint uns realistisch, dass es der Goldpreis zumindest über lange Zeiträume hinweg schafft, die Inflation auszugleichen, viel mehr allerdings nicht." Mittelfristig könnte Gold aber als Rendite trächtige Anlage verblassen, wenn das Edelmetall relativ zu anderen Wertanlagen unattraktiver werde. "Das wird aber unseres Erachtens frühestens in etwa zwei Jahren der Fall sein. Für 2011 erwarten wir einen durchschnittlichen Goldpreis von 1350 US-Dollar und für 2012 von 1425 US-Dollar pro Feinunze," stellt Borbély fest.
Energiepreise bereit oben
Bei der Energie halten die sich die Preise ebenfalls. Öl beispielsweise ist nahe einem Zwei-Jahreshoch. Der Preisanstieg setzt sich aber nach Marktkonsens nicht fort, da das Ende der kalten Jahreszeit naht.
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© 5. Januar 2011/Dorothee Liebing
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)