COT-Report: Starke Kauflaune unter großen Goldspekulanten

von Jörg Bernhard

Auch das allgemeine Interesse an Gold-Futures nahm zu, wenngleich weniger stark. So erhöhte sich in der Woche zum 13. Oktober die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 430.228 auf 435.928 Kontrakte (+1,3 Prozent). Bei der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten ist seit vier Wochen eine steigende Tendenz zu beobachten. Hier war im Berichtszeitraum ein kräftiger Zuwachs von 88.469 auf 118.494 Kontrakte (+33,9 Prozent) registriert worden, der vor allem auf die Aktivitäten der Großspekulanten (Non-Commercials) zurückzuführen war. Deren Netto-Long-Position nahm nämlich von 86.819 auf 117.159 Futures (+35,0 Prozent) zu, während bei den Kleinspekulanten (Non-Reportables) ein Rückgang der Netto-Long-Position von 1.650 auf 1.335 Kontrakte (-19,1 Prozent) zu verzeichnen war.

Goldpreis: 200-Tage-Linie "geknackt"

Das gelbe Edelmetall will nach oben und den notwendigen Rückenwind lieferten die sich verflüchtigenden US-Zinsängste. An ein Anheben der US-Leitzinsen glauben immer weniger Kapitalmarktexperten. Und auch das "Fed Watch Tool" des US-Terminbörsenbetreibers CME Group lieferte diesbezüglich in den vergangenen Wochen sukzessive rückläufige Wahrscheinlichkeiten. Damit kann Gold mit Staatsanleihen besser konkurrieren. Die Rechnung ist denkbar einfach: Für Gold gibt es gar keine Zinsen und für Staatsanleihen bester Bonität alles andere als üppige Zinsen. Angesichts der auf lange Sicht nicht zu unterschätzenden Ausfallrisiken fallen die Renditen auf jeden Fall zu niedrig aus. Der Lust auf Gold hat dies zweifellos geholfen. Mit dem Überwinden der 200-Tage-Linie dürfte der Vermögensschutz auch das Interesse der chartorientierten Investoren geweckt haben.