Gold: Verkaufsdruck hält weiter an

von Jörg Bernhard

Um 14.00 Uhr meldete das Statistische Bundesamt für Februar eine weiterhin anziehende Inflation. Mit einem Anstieg von 1,9 auf 2,2 Prozent p.a. hat die Geldentwertung stärker als erwartet zugelegt und den von der Europäischen Zentralbank definierten Wunschwert mittlerweile erreicht bzw. überschritten. Da die "Währungshüter" vor allem die Preisstabilität garantieren sollten, müssten sie nun - allein durch die "deutsche Brille" betrachtet - so langsam aber sicher ihren ultraexpansiven Kurs überdenken. Mit einem Anziehen der Zinsschraube ist aber nicht zu rechnen, da sich Draghi und Co. ihre Geldpolitik vor allem an den weniger soliden Staaten ausrichten werden - und die sind leider zahlreich vorhanden.

Am Mittwochnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit fallenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MEZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (April) um 12,20 auf 1.241,70 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: In die Gewinnzone gedreht

Nach relativ schwachem Handelsstart drehte der fossile Energieträger am Mittwochmittag in die Gewinnzone. Die gute Laune war vor allem auf den Umstand zurückzuführen, dass vor allem Saudi-Arabien seine in Aussicht gestellte Förderkürzung für den Monat Februar übererfüllt hat, während andere OPEC-Mitglieder in etwa im Soll lagen und andere ihre Selbstverpflichtungen nicht eingehalten haben. Die Wahrscheinlichkeit für ein deutliches Ansteigen des Ölpreises dürfte aber derzeit relativ gering sein. Zum einen droht nämlich am Nachmittag (16.30 Uhr) mit dem Wochenbericht der US-Energiebehörde EIA ein Anstieg der in den USA geförderten und gelagerten Ölmengen. Zum anderen wird für den fossilen Energieträger aus charttechnischer Sicht die Luft zusehends dünner.

Am Mittwochnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit etwas höheren Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MEZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (April) um 0,22 auf 54,23 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Mai) um 0,20 auf 56,76 Dollar anzog.