MÄRKTE ASIEN/Schwächerer Ölpreis und fester Dollar belasten Börsen

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Börsen haben am Donnerstag die Minuszeichen überwogen. Grund dafür war zum einen der neuerliche Rückgang der Ölpreise, zum anderen lastete der auf breiter Front festere Dollar auf den Aktienkursen in der Region. Der Greenback hatte Auftrieb von der Erwartung steigender US-Zinsen erhalten, die der Präsident der Federal Reserve of St. Louis, James Bullard, geweckt hatte. Bullard wollte eine weitere Straffung der Geldpolitik schon bei der kommenden Sitzung der US-Notenbanker im April nicht ausschließen.

   Insgesamt sei der Handel aber ruhig verlaufen, berichteten Händler. Sie verwiesen auf das bevorstehende Osterwochenende. In vielen Ländern der Region ist der Karfreitag ein Feiertag, in einigen auch der Ostermontag.

   In Tokio fiel der Nikkei-225-Index um 0,6 Prozent auf 16.892 Punkte. Die Verluste der japanischen Aktien hielten sich in Grenzen, weil der festere Dollar die Kurse exportorientierter Unternehmen stützte. In der Spitze kostete ein Dollar 113 Yen.

   Deutlicher ging es an den chinesischen Börsen abwärts. Der Schanghai-Composite fiel um 1,6 Prozent und der Hang-Seng-Index in Hongkong um 1,4 Prozent. Die überdurchschnittlich hohen Verluste dürften auch auf das Konto der chinesischen Zentralbank gehen, die den Yuan so stark abwertete wie zuletzt Anfang Januar. In Sydney rutschten die Kurse im Schnitt um 1,1 Prozent nach unten.

Ölpreisschwäche belastet Energie- und Rohstoffsektor Der Preis für das Barrel Rohöl der US-Sorte WTI war schon am Mittwoch unter 40 Dollar gefallen, nachdem die US-Regierung einen unerwartet deutlichen Aufbau ihrer Ölvorräte gemeldet hatte. Am Donnerstag setzte sich die Talfahrt fort, beschleunigt durch den festeren Dollar, der Öl für Käufer aus anderen Währungsgebieten verteuert. WTI ermäßigte sich um 1,1 Prozent auf 39,37 Dollar. Der Preis für die europäische Sorte Brent fiel um 0,6 Prozent auf 40,23 Dollar.

   In Hongkong verbuchten daraufhin Sinopec ein Minus von 4,5 Prozent, CNOOC verloren 3,3 Prozent. Der Kurs der japanischen Inpex fiel um 5 Prozent. Die Aktien des im Rohstoffhandel tätigen Handelskonzerns Mitsui & Co brachen nach einer Gewinnwarnung um 7,5 Prozent ein. In Sydney büßten Woodside Petroleum 0,7 Prozent ein. Die Aktien der australischen Bergbaukonzerne Rio Tinto und BHP Billiton gaben um 3,6 und 3,4 Prozent nach.

   An der Börse im südkoreanischen Seoul fielen Samsung Heavy Industries um 4,9 Prozent. Woodside Petroleum hatte mitgeteilt, dass sie wegen des Verfalls der Öl- und Gaspreise ein Flüssiggasprojekt nicht weiter verfolgen werde. Für Samsung könnte das den Verlust eines Tanker-Auftrags im Volumen von schätzungsweise 4,7 Milliarden US-Dollar bedeuten. Der Konzern hat nach eigenen Angaben bislang noch keine Nachricht von den Auftraggebern erhalten.

Wiederaufnahme von Leerverkäufen belastet Ping An Securities Der Kurs von Ping An Securities fiel in Hongkong um 1,3 Prozent, nachdem das Brokerhaus Anlegern ab Donnerstag wieder Leerverkäufe ermöglicht hatte. Aktien von Wettbewerbern gerieten ebenfalls unter Druck. Haitong Securities verbilligten sich um 3,6 Prozent und CITIC Securities um 1,8 Prozent. Nach Angaben der Securities Times haben seit Februar 35 Wertpapierhandelshäuser Leerverkäufe wiederaufgenommen.

   Viele Anleger fürchteten, dass die Kurse stark fallen könnten, wenn die Beschränkungen dieser Wetten auf fallende Kurse aufgehoben würden. Analysten sahen dies jedoch gelassen und schätzten den Verkaufsdruck als Folge des sogenannten Short Selling trotz der Abgaben vom Donnerstag als gering ein. Die Lockerung der Regeln für Leerverkäufe bedeute, dass die chinesische Wertpapieraufsicht den Markt stabilisieren und seine grundlegenden Funktionen wiederherstellen wolle, hieß es.

Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.084,20 -1,13% -4,00% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.892,33 -0,64% -11,25% 07:00 Kospi (Seoul) 1.985,97 -0,46% +1,26% 07:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 2.960,97 -1,63% -16,34% 08:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.181,85 -1,68% -14,72% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.330,88 -1,38% -7,23% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.743,38 -0,26% +4,86% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.847,36 -1,20% -1,23% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.712,87 -0,68% +1,20% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 9.51 Uhr YTD in % EUR/USD 1,1175 -0,1% 1,1182 1,1193 +2,9% EUR/JPY 126,06 +0,3% 125,66 125,86 -1,1% USD/JPY 112,83 +0,4% 112,39 112,45 -3,9% USD/KRW 1166,86 -0,1% 1168,10 1161,42 -0,8% USD/CNY 6,5136 +0,1% 6,5063 6,4954 +0,3% USD/CNH 6,5183 +0,2% 6,5070 6,5021 -0,8% USD/HKD 7,7593 +0,1% 7,7546 7,7568 +0,1% AUD/USD 0,7496 -0,5% 0,7531 0,7614 +2,9% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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