14.07.2014 18:43:32

MÄRKTE EUROPA/Börsen legen deutlich zu - Goldpreis bricht ein

   Von Thomas Leppert

   Nach dem Abverkauf der vergangenen Handelstage haben die Kurse an Europas Börsen am Montag zugelegt. Die Investoren sind wieder bereit, etwas mehr Risiko einzugehen. Davon profitierten die Aktien, der Goldpreis kam dagegen deutlich zurück. Kein klares Signal lieferte am Vormittag die Industrieproduktion in der Eurozone. Sie hatte im Mai einen Rückgang verzeichnet, der aber nicht so deutlich wie befürchtet ausfiel. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,9 Prozent auf 3.186 Punkte, für den Dax ging es um 1,2 Prozent auf 9.783 Punkte nach oben.

   Unterstützung bekamen die europäischen Börsen am Nachmittag von einer freundlichen Eröffnung an der Wall Street. Den Grund für die Gewinne dort lieferte die US-Berichtssaison. Die Citigroup ist nach einem teuren Vergleich mit den US-Behörden zwar nur haarscharf an einem Quartalsverlust vorbeigeschrammt. Bereinigt um diese Belastung lagen die Zahlen aber deutlich über den Markterwartungen. Die Zahlen der Citigroup werden als Indikator für die Bankenbranche gewertet, in Europa stellte der Sub-Index der Banken mit einem Plus von 1,1 Prozent den größten Gewinner.

   Während es an den Börsen nach oben ging, hatte Gold einen schlechten Tag. Der Preis für die Feinunze ging auf Tauchstation und stürzte um rund 30 US-Dollar auf 1.307 ab. Im Handel war von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen die Rede. Die diversen Krisen im Nahen Osten und in der Ukraine sowie die Angst vor einem Wiederaufflammen der Eurokrise hatten jüngst die Risikoneigung unter Anlegern schwinden und Gold als Fluchthafen attraktiver erscheinen lassen. Mit dem Beginn der Berichtssaison in den USA und den Gewinnen an der Börse strichen Investoren nun Gewinne ein.

   Den DAX-Gewinner stellte nach dem Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien die Aktie von adidas (plus 2,7 Prozent). Mit dem deutschen Triumph im Finale besserte sich die Stimmung für die Aktie. adidas hat zudem den Erzrivalen Nike beim englischen Top-Club Manchester United ausgestochen. Ab der Saison 2015/2016 werden die Herzogenauracher für einen Zeitraum von zehn Jahren technischer Sponsor und offizieller Lizenz Partner des britischen Clubs.

   Für teils kräftige Kursbewegungen sorgten Analystenkommentare. So hat Cantor Fitzgerald die Aktie von Tesco auf Kaufen nach Verkaufen hochgenommen, die Aktie reagierte mit einem Plus von 2,2 Prozent. Die Citigroup empfiehlt ihren Kunden die Aktie der Allianz zu kaufen, der Wert legte um 1,9 Prozent zu.

   Zudem sehen Marktteilnehmer die milliardenschweren Übernahmen und Fusionen weiterhin als Stütze für den Aktienmarkt. Zum Wochenauftakt standen neben der Telekom-Branche mit T-Mobile US auch die Pharmabranche und Nahrungsmittelhersteller im Blick. Im Pharmasektor soll Mylan ein Portfolio von Abbott kaufen, bei dem es sich hauptsächlich um Generika in Europa handelt. In der Nahrungsmittelbranche übernimmt Lindt & Sprüngli den Süßwarenhersteller Russell Stover.

   Wie die japanische Zeitung Nikkei berichtete, steht die Deutsche Telekom (plus 1,6 Prozent) kurz vor dem Verkauf ihrer US-Mobilfunktochter an den japanischen Konzern Softbank. Beide Unternehmen hätten sich grundlegend geeinigt. Damit wäre der Weg für eine Fusion des viertgrößten Anbieters auf dem US-Mobilfunkmarkt mit dem Rivalen Sprint frei, der ebenfalls zu Softbank gehört. "Ein deutlicheres Plus ist aber erst mit einer Bestätigung durch die Unternehmen zu erwarten", sagte ein Händler.

   Weiterhin sehr volatil handelte die Aktie der Banco Espírito Santo, die nach einem Kursgewinn von 7 Prozent zum Handelsstart mit einem Minus von 7,5 in Lissabon aus dem Handel ging. Die Bank hatte am Wochenende Vitor Bento, einen Ökonomen, zum neuen CEO ernannt und versucht damit, das Vertrauen der Regulierungsbehörden wie auch der Anleger zurückzugewinnen. An den Finanzmärkten scheinen sich derweil die Sorgen um die Stabilität der Bank zurückzubilden. Dafür sprachen Kursgewinne an der Lissaboner Börse, die um 0,6 Prozent zulegte.

   Am Devisenmarkt zog der Euro leicht auf 1,3621 Dollar an. Im Handel sieht man derzeit wenig Impulse für das Währungspaar. "Nur wenn die Fed wieder zu aktiver' Geldpolitik übergeht, also auf zu hohe Inflationsaussichten überproportional mit Zinserhöhungen reagiert, geht unsere mittlere Sicht auf", sagte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Die Bank erwartet den Euro Ende 2015 um 1,20 Dollar.

=== Europäische Schlussindizes am Montag, den 14. Juli:

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.185,86 +28,81 +0,9% +2,5% Stoxx-50 3.012,74 +25,41 +0,9% +3,2% Stoxx-600 339,79 +2,88 +0,9% +3,5% XETRA-DAX 9.783,01 +116,67 +1,2% +2,4% FTSE-100 London 6.746,14 +55,97 +0,8% -0,0% CAC-40 Paris 4.350,04 +33,54 +0,8% +1,3% AEX Amsterdam 406,55 +2,94 +0,7% +1,2% ATHEX-20 Athen 380,34 +8,02 +2,2% -1,2% BEL-20 Bruessel 3.118,95 +29,88 +1,0% +6,7% BUX Budapest 18.089,78 +187,32 +1,0% -2,6% OMXH-25 Helsinki 2.925,79 +50,56 +1,8% +3,2% ISE NAT. 30 Istanbul 99.069,50 +1474,42 +1,5% +20,2% OMXC-20 Kopenhagen 736,21 +6,78 +0,9% +19,6% PSI 20 Lissabon 6.142,87 +38,86 +0,6% -5,8% IBEX-35 Madrid 10.606,30 +67,50 +0,6% +7,0% FTSE-MIB Mailand 20.697,54 +82,68 +0,4% +9,1% RTS Moskau 1.361,89 -21,29 -1,5% -5,6% OBX Oslo 564,34 +7,58 +1,4% +12,1% PX Prag 961,87 +1,33 +0,1% -2,8% OMXS-30 Stockholm 1.382,55 +20,21 +1,5% +3,7% WIG-20 Warschau 2.380,36 +8,31 +0,4% -0,9% ATX Wien 2.422,78 +43,49 +1,8% -4,9% SMI Zuerich 8.565,67 +97,15 +1,1% +4,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.15 Uhr Fr., 17.47 Uhr EUR/USD 1,3619 0,11% 1,3604 1,3598 EUR/JPY 138,35 0,30% 137,93 137,75 EUR/CHF 1,2147 0,02% 1,2145 1,2140 USD/JPY 101,59 0,18% 101,41 101,31 GBP/USD 1,7076 -0,25% 1,7119 1,7103 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

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   July 14, 2014 12:14 ET (16:14 GMT)

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