19.02.2019 18:00:43

MÄRKTE USA/Wenig Bewegung in abwartendem Geschäft - Gold gefragt

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem langen Feiertagswochenende tendieren die US-Börsen am Dienstag kaum verändert. Gegen Mittag Ortszeit fällt der Dow-Jones-Index um 10 Punkte auf 25.873. Der S&P-500 steigt um 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite legt um 0,2 Prozent zu.

Die bisher erzielten Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen China und den USA hatten die Wall Street am Freitag auf einen Höhenflug geschickt. Nun warten die Anleger ab, ob die Verhandlungen, die am Dienstag in Washington fortgesetzt werden sollen, so gut weiterlaufen wie bisher. Am Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump via Twitter verkündet, dass an vielen "Fronten" große Fortschritte gemacht worden seien.

Unterstützung erhielt der Aktienmarkt in den zurückliegenden Wochen auch von der US-Notenbank, die signalisiert hatte, sich mit weiteren Zinserhöhungen zurückzuhalten und stark datenbezogen zu handeln. Am Mittwoch wird das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht und könnte Aufschluss darüber geben, wie es um den taubenhaften Kurs der Notenbank bestellt ist.

Wenig Einfluss auf die Finanzmärkte hat derweil die Ausrufung des nationalen Notstands durch den US-Präsidenten in der vergangenen Woche, mit dem Trump den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko durchsetzen will. Inzwischen haben 16 US-Bundesstaaten Klage dagegen eingereicht.

Walmart überzeugt mit Zahlen und Dividendenerhöhung

Die Bilanzsaison in den USA ist fast vorüber. Als einer der Nachzügler hat am Dienstag vor der Startglocke Walmart Zahlen zum vierten Geschäftsquartal vorgelegt, die gut ankommen. Vor allem das Weihnachtsgeschäft lief gut, was Befürchtungen zerstreuen dürfte, die schwach ausgefallene US-Einzelhandelsdaten für Dezember am Donnerstag der Vorwoche geschürt hatten. Außerdem hat Walmart das nunmehr 46. Jahr in Folge die Dividende erhöht. Die Aktie des Einzelhandelskonzerns legt um 3,6 Prozent zu.

Für den Kurs des Medizintechnikherstellers Medtronic geht es nach Vorlage überzeugender Geschäftszahlen um 0,9 Prozent nach oben. Advance Auto Parts hat zwar im vierten Quartal mehr verdient als erwartet, allerdings enttäuschte das flächenbereinigte Umsatzwachstum. Die Aktie legt dennoch um 0,8 Prozent zu.

Deutlich unter Druck steht die Aktie von Weight Watchers (WW) nach einem negativen Analystenkommentar. Sie bricht um 4,4 Prozent ein. JP Morgan (JPM) hat die Titel auf "Underweight" abgestuft. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil JPM derzeit nur 14 Prozent aller von der Bank beobachteten Aktien mit dieser negativen Empfehlung versieht. Analystin Christina Brathwaite begründet die Abstufung damit, dass die Zahl der täglichen Nutzer einer Weight-Watchers-App zur Unterstützung der Gewichtsreduktion ausgerechnet "in der wichtigsten Zeit des Jahres" zurückgehe.

Gold profitiert von politischer Unsicherheit

Ein größeren Satz nach oben macht Gold, was Marktteilnehmer mit der politischen Unsicherheit erklären, vor allem mit der Drohung des US-Präsidenten, Strafzölle auf Auto-Importe einzuführen. Die Feinunze steigt um 0,8 Prozent auf ein neues Zehnmonatshoch bei 1.338 Dollar.

Am Anleihemarkt legen die Notierungen zu. Die Zehnjahresrendite sinkt um 2,7 Basispunkte auf 2,64 Prozent.

Beim Öl herrscht keine klare Tendenz. Nachdem die Preise am Freitag kräftig Auftrieb erhalten hatten, ist die Verlockung zu Gewinnmitnahmen groß. Übergeordnet stütze allerdings die Nachricht, dass Saudi-Arabien seine Ankündigung vom Monatsanfang wahrmache und tatsächlich weniger Öl exportiere, heißt es am Markt. Händler verweisen auf Daten des Unternehmens Kpler, das die Bewegungen von Öltankern verfolgt. Demnach hat Saudi-Arabien in der ersten Februar-Hälfte täglich 1,3 Millionen Barrel Öl weniger exportiert als im Januar. Die US-Sorte WTI hat ins Plus gedreht und steigt nun um 0,4 Prozent auf 55,79 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigt sich um 0,6 Prozent auf 66,13 Dollar.

Der Euro erlebt eine Berg- und Talfahrt. Zwischenzeitlich fiel er unter die Marke von 1,13 Dollar, zeigt sich aktuell aber wieder erholt bei 1,1330 Dollar. Commerzbank-Analystin Antje Praefcke sieht die Gemeinschaftswährung gleichwohl vor einer Woche, in der schlechte Nachrichten drohten. Sie verweist auf die anstehende Veröffentlichung zahlreicher Stimmungsindikatoren aus der Eurozone. Der am Vormittag veröffentlichte ZEW-Index der Konjunkturerwartungen fiel nicht so schlecht aus wie befürchtet, doch gab der Index zur Einschätzung der Konjunkturlage überraschend kräftig nach. Am Freitag folgen der deutsche Ifo-Index und dazwischen die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone. Bei all diesen Indikatoren sei kein Ende des Abwärtstrends absehbar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.872,78 -0,04 -10,47 10,91

S&P-500 2.777,80 0,08 2,20 10,81

Nasdaq-Comp. 7.486,61 0,19 14,20 12,83

Nasdaq-100 7.069,06 0,20 13,88 11,68

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,49 -2,5 2,52 128,9

5 Jahre 2,46 -2,5 2,49 54,0

7 Jahre 2,54 -3,2 2,57 29,1

10 Jahre 2,64 -2,7 2,67 19,4

30 Jahre 2,98 -1,3 2,99 -8,7

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:12 Uhr Mo, 17:10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1333 +0,22% 1,1300 1,1308 -1,1%

EUR/JPY 125,35 +0,20% 125,06 125,05 -0,3%

EUR/CHF 1,1350 -0,11% 1,1359 1,1355 +0,8%

EUR/GBP 0,8688 -0,74% 0,8757 0,8749 -3,5%

USD/JPY 110,61 +0,00% 110,66 110,57 +0,9%

GBP/USD 1,3045 +0,95% 1,2905 1,2925 +2,2%

Bitcoin

BTC/USD 3.946,78 +2,24% 3.890,01 3.822,55 +6,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 55,79 56,06 +0,4% 0,20 +22,0%

Brent/ICE 66,13 66,50 -0,6% -0,37 +21,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.337,81 1.326,90 +0,8% +10,91 +4,3%

Silber (Spot) 15,95 15,81 +0,9% +0,14 +2,9%

Platin (Spot) 820,00 807,00 +1,6% +13,00 +3,0%

Kupfer-Future 2,87 2,84 +2,6% +0,07 +9,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 19, 2019 12:00 ET (17:00 GMT)

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