11.07.2014 17:32:47
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Ölpreise erneut unter Druck - Brent-Preis auf Zwei-Monatstief
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag an die Talfahrt der vergangenen Handelstage angeknüpft und weiter nachgegeben. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 107,55 US-Dollar. Das waren 1,12 Dollar weniger als am Donnerstag. Der Brent-Preis fiel damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI gab um 1,00 Dollar auf 101,93 Dollar nach.
Marktbestimmend bleibt die Aussicht auf ein deutlich steigendes Rohölangebot aus Libyen, nachdem dort zwei Verladehäfen und ein großes Ölfeld nicht mehr von Aufständischen blockiert werden. Zudem sind die Spannungen in Krisenregionen der Welt in den vergangenen Tagen am Ölmarkt zusehends in den Hintergrund getreten. Die Kurden im Irak haben zudem weitere Ölfelder im Norden des Landes von radikal-islamistischen Kämpfern zurückerobert. Dies könnte laut Experten zu einem Anstieg der Ölexporte führen.
Die Ölpreise fielen obwohl die Internationale Energieagentur (IEA) für das kommende Jahr einen kräftigen Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Rohöl prognostizierte. Angetrieben von der Nachfrage in Schwellenländern wie China erwarten die IEA-Experten für 2015 den stärksten Zuwachs seit fünf Jahren.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ging zuletzt weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 105,16 US-Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/jkr