26.06.2014 12:36:48
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Ölpreise treten auf der Stelle - Experten: Irak-Sorgen übertrieben
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag kaum bewegt. Bisher fehlen die Impulse am Ölmarkt, hieß es aus dem Handel. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 113,91 US-Dollar. Das waren neun Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um einen Cent auf 106,51 Dollar.
Bis zum Mittag wurden keine nennenswerten Konjunkturdaten veröffentlicht, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Die überraschend schwachen US-Konjunkturdaten vom Vortag zeigen am Ölmarkt weiterhin nur wenig Auswirkungen. Die amerikanische Wirtschaft war im ersten Quartal viel stärker aber bisher gedacht geschrumpft. Obwohl Analysten nicht nur das kalte Winterwetter als Ursache nannten, erwarten die meisten Beobachter einen deutlichen Erholungsschub im zweiten Vierteljahr. Die Vereinigten Staaten sind das Land mit dem weltweit höchsten Ölverbrauch.
Nach wie vor bleibt die Irak-Krise das beherrschende Thema am Ölmarkt. Allerdings hatten Rohstoffexperten der Commerzbank die Sorgen vor Versorgungsengpässen am Ölmarkt als übertrieben bezeichnet. Trotz des überraschend schnellen Vormarsches der radikal-islamistischen Terrorgruppe Isis in weiten Teilen des wichtigen Förderstaates gebe es bei der Ölproduktion bisher keine Probleme, hieß es in einer Analyse. Sollte sich die Lage im Irak nicht weiter verschärfen, dürften die Ölpreise ihre jüngsten Gewinne größtenteils wieder abgeben, so die Commerzbank-Experten.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hielt sich zuletzt ebenfalls nahezu unverändert. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 109,63 US-Dollar. Das war ein Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl