Ölpreise weiter auf Talfahrt - Brent auf tiefstem Stand seit Februar

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre Talfahrt weiter fortgesetzt. Am späten Nachmittag fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September erstmals seit Anfang Februar unter 49 Dollar auf 48,89 Dollar. Das sind 70 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 90 Cent auf 44,23 Dollar.

Händler erklärten die fallenden Ölpreise mit Aussagen der US-Investmentbank Goldman Sachs zur Angebotslage auf dem Ölmarkt. Demnach bewege sich das Überangebot auf zwei Millionen Barrel pro Tag zu. Bereits am Mittwochabend waren die Ölpreise ruckartig eingebrochen. Analysten nennen außerdem den starken US-Dollar und die Konjunkturschwäche Chinas als Gründe für die schlechte Stimmung am Ölmarkt.

Zuletzt gesunkene Rohölvorräte in den USA konnten die Ölpreise nicht stützen. Dies liegt laut Analysten der Commerzbank daran, dass der Rückgang der Vorräte nicht auf eine gesunkene Produktion, sondern auf eine erhöhte Weiterverarbeitung zurückzuführen ist. "Die Frage ist, wie lange die Raffinerien dieses extrem hohe Niveau der Verarbeitung aufrechterhalten werden", so die Analysten.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) änderte sich zuletzt kaum. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Mittwoch bei 47,89 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das war ein Cent weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl