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Nahostkrieg 19.06.2025 18:31:00

Warum eine Hormuz-Blockade "gravierende" Folgen für den Ölmarkt hätte

Warum eine Hormuz-Blockade "gravierende" Folgen für den Ölmarkt hätte

Sollte sich dieser weiter zuspitzen und der Iran seine Drohungen in die Tat umsetzen, die strategisch wichtige Straße von Hormuz zu blockieren, könnte das "gravierende Konsequenzen" für die Weltwirtschaft haben, warnt der Iran-Experte und wiiw-Ökonom Mahdi Ghodsi. Über die Meerenge fließen etwa 20 Prozent der weltweiten Ölexporte. Eine Schließung hätte einen Preisschock zur Folge.

Ghodsi rechnet bei einer kurzfristigen, sprich einige Tage dauernden Blockade mit einem Anstieg der Marktpreise für Öl von etwa 20 bis 50 Prozent. "Wir würden eine enorme Volatilität sehen", sagt der Experte vom Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) im Gespräch mit der APA. Zu einer noch stärkeren Erhöhung, von der manche Beobachter ausgehen, würde es seiner Einschätzung nach nur bei einer längerfristigen Blockade kommen. In diesem Extremfall wären die ökonomischen Auswirkungen aber verheerend, so Ghodsi.

Ob dies in der Macht des Iran stehe, sei fraglich. Denn bei einer Blockade, ganz gleich wie lange sie dauert, hätte das Land nicht nur das Militär der USA, sondern ziemlich sicher auch die Marinen vieler weiterer Staaten gegen sich. Darüber hinaus würde der Iran neben dem Westen möglicherweise auch seinen Partner China, der große Mengen iranischen Öls bezieht, gegen sich aufbringen. Für ausgeschlossen erachte er das Worst-Case-Szenario dennoch nicht, zumal "das iranische Regime sehr innovativ ist, was seine Überlebenstaktiken betrifft", gibt der Iran-Kenner zu bedenken.

Inflation in Österreich könnte auf 5 Prozent springen

Mit dem Szenario einer länger anhaltenden Schließung der Straße von Hormuz hat sich auch Oxford Economics befasst. Laut einer neuen Simulationsrechnung des britischen Research-Hauses könnte der Ölpreis dabei auf bis zu 130 Dollar emporschnellen, was fast einer Verdopplung des aktuellen Preisniveaus entspräche. Für Österreich würde dies bedeuten, dass die Inflationsrate bis Ende 2025 auf bis zu 5 Prozent steigt, schätzt Wifo-Ökonom Josef Baumgartner auf Grundlage der Simulation gegenüber der APA. Im ersten Quartal 2026 sollte sich die Lage dann wieder beruhigen und der Preisauftrieb nachlassen.

Am schnellsten wäre die Blockade wohl bei den Spritpreisen zu spüren. "In der Regel dauert es nur wenige Tage, bis sich ein Erdöl-Preisanstieg an den Tankstellen niederschlägt", erklärt Baumgartner. Es seien aber so gut wie alle Produktgruppen von einem Ölpreisschock betroffen, da für fast alle Waren höhere Transportkosten anfallen würden. In weiterer Folge würden sich die Verwerfungen an den Energiemärkten freilich auch bei den Heizkosten und in der Industrie, sowie später bei den Lohnverhandlungen niederschlagen, so der Wirtschaftswissenschafter.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0839-25, Format 88 x 110 mm) tpo/phs

ISIN WEB http://www.wiiw.ac.at/ https://www.wifo.ac.at/

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