Christian Scheid-Kolumne 17.04.2019 09:19:36

3D-Druck - Stark in der Nische

Kolumne

Rückblende ins Jahr 2013: Damals war der "3D-Druck" an der Börse das Hype-Thema schlechthin. Hinter dem Schlagwort verbirgt sich eine Technologie, die digitalisierte Modelle und Daten nutzt, um Schicht für Schicht reale Objekte entstehen zu lassen - ein Verfahren, das in der Industrie zur Herstellung von Prototypen und vorläufigen Modellen schon seit Jahren eingesetzt wird. Da 3D-Drucker immer billiger wurden, prophezeiten Experten der Technologie auch im Bereich der Privatanwender starkes Wachstum.

Der Höhenflug der Aktien der 3D-Druck-Branche hielt bis Ende 2013 an. Doch dann folgte der Euphorie die Ernüchterung. Die Aktienkurse von Branchenvertretern wie 3D Systems, Stratasys und Arcam rauschten in die Tiefe. Auslöser der Korrektur waren durchwachsene Geschäftszahlen des Marktführers 3D Systems. Anlegern wurde vor Augen geführt, dass die Revolution wohl ein wenig länger auf sich warten lassen wird als gedacht. Allerdings war die Korrektur angesichts der vorangegangenen Exzesse auch überfällig.

Im Jahr 2016 erlebten die Papiere des Sektors einen zweiten Frühling. Damals sorgte der Mischkonzern General Electric mit seinen milliardenschweren Übernahmeofferten für die Anteile des schwedischen 3D-Druckerherstellers Arcam und des deutschen Konkurrenten SLM Solutions für Aufsehen. Mit dem Kauf der beiden Unternehmen, deren Technologien sich gut ergänzen, wollten die Amerikaner einen 3D-Druck-Markt-führer formen. Allerdings kamen sie am Ende nur bei Arcam zum Zug, bei SLM machte ihnen der Hedgefonds Elliott einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen kaufte GE dann den nicht-börsennotierten deutschen Konzern Concept Laser.

Nachdem in den vergangenen Jahren wieder Ruhe eingekehrt ist, lohnt ein frischer Blick auf die Branche. Denn mittlerweile ist in vielen Industriezweigen die Erkenntnis gereift, dass die 3D-Technologie weitaus mehr ermöglicht als eine günstige Fertigung von Prototypen. Zuletzt präsentierten im November vergangenen Jahres 450 Aussteller bzw. Hersteller auf der größten deutschen und international sehr beachteten Messe für 3D-Druck, der Formnext in Frankfurt, ihre Ergebnisse und Geschäftsideen.

"Plausibel erscheint eine hier präsentierte Einschätzung von "strategy &", der Strategieberatung von PwC, in Kooperation mit den 3D-Spezialisten von Materialise", so die Analysten der Deutschen Bank. "Demnach könnte das weltweite Marktvolumen für 3D-gedruckte Produkte bis 2030 auf 22,6 Mrd. Euro anwachsen." Zum Vergleich: 2015 waren es erst 1,9 Mrd. Euro. "Der zunehmend massenhafte Einsatz der neuen 3D-Technologie ermöglicht somit im Betrachtungszeitraum bis 2030 ein Wachstum von durchschnittlich 18 Prozent pro Jahr", erklären die Experten.

"Gemessen am Umsatz findet das 3D-Wachstum in den Einzelmärkten vorerst freilich noch in der Nische statt", so die Analysten der Deutschen Bank weiter. "Am meisten vom Wachstum dürften die Hersteller der 3D-Drucktechnologie selbst sowie die Her¬stel¬ler der Ausgangsmaterialien begünstigt werden, denn da findet das Wachstum unmittelbar statt." Die Aktien von zehn solcher Unternehmen sind im Zertifikat auf den Solactive 3D Printing Total Return Index (ISIN DE000UBS13D0 >>>) zusam¬mengefasst, das die UBS im März 2013 aufgelegt hat.

Christian Scheid, Chefredakteur von Zertifikate Austria, begann sich Mitte der Neunziger Jahre für die internationalen Finanzmärkte zu begeistern. Nach seinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt 1999 war er Redakteur und Ressortleiter beim Anlegermagazin "Börse Online". Seit 2006 ist er als Freier Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig. Hier können Sie sich für den Gratis-Newsletter anmelden: Zertifikate Austria


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquelle: Zertifikate Austria