27.06.2007 13:27:00
|
ANALYSE: Normalisierung der Zinsen - EZB erhöht Zins auf 4,50% - DekaBank
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung der DekaBank bis zum Jahresende zu einer leicht restriktiven Geldpolitik übergehen. "Der Leitzins dürfte im September auf 4,25 Prozent und im Dezember auf 4,50 Prozent steigen", sagte Carsten Junius, Volkswirt der DekaBank. "Dieses leicht restriktive Niveau sollte ausreichen, um die Inflation wieder unter 2 Prozent zu drücken." Derzeit sei die Geldpolitik der EZB noch leicht konjunkturstützend. Die EZB strebt einen Leitzins von unter, aber nahe bei zwei Prozent an. Die Inflationsrate lag in den vergangenen Jahren meist leicht über diesem Niveau. EZB MUSS NUR EIN WENIG RESTRIKTIV WERDEN
"Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wird die Inflation in der Eurozone derzeit nicht nur durch den Anstieg von Energie und Lebensmittelpreisen getrieben", sagte Junius. Angesichts der günstigen Konjunkturentwicklung berichteten viele Unternehmen über Kapazitätsengpässe. Unternehmen könnten angesichts der gestiegenen Zahlungsbereitschaft der Kunden ihre Gewinnmargen erhöhen.
"Es reicht jedoch, wenn die EZB ein klein wenig restriktiv wird", sagte Junius. Sie muss den Aufschwung nicht abwürgen, um ihre Ziele zu erreichen, sagte Junius. Sollte die EZB die Zinsen jetzt nicht weiter erhöhen, könnte am Markt die Erwartung wachsen, dass die EZB auch eine Inflation von über zwei Prozent akzeptiere. Schließlich könne die Konjunkturerholung auch noch bis ins Jahr 2009 anhalten./js/bf/wiz