Keine Überraschung |
24.07.2025 15:56:00
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EZB-Zinsentscheid: EZB belässt Leitzins unverändert
Kampf gegen Inflation
Nach den acht Zinssenkungen seit dem letzten Sommer hat es die EZB geschafft, die rasante Inflation der vergangenen Jahre in den Griff zu bekommen. Die Folgen des Zollstreits mit den USA für die Wirtschaft und die Teuerung bleiben jedoch weiter unklar.
Jüngst hatte EZB-Direktorin Isabel Schnabel die Erwartungen schon gedämpft und betont, die Messlatte für eine weitere Zinssenkung liege "sehr hoch". Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte für ein Abwarten plädiert. Andere Notenbanker, etwa aus Frankreich, äußerten die Sorge, dass die Inflation wegen der schwachen Wirtschaft im Euroraum, der US-Zölle und des starken Euros unter das EZB-Ziel von mittelfristig 2,0 Prozent fallen könnte.
Stabile Preise zum Ziel
Hauptziel der EZB sind stabile Preise. Im Juni lag die Inflation im Euroraum laut Statistikamt Eurostat bei 2,0 Prozent und damit genau im Ziel der EZB.
Je höher die Inflation, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. Aber auch dauerhaft sinkende Preise wollen Zentralbanken vermeiden: Dann könnten Unternehmen und Verbraucher Investitionen in der Hoffnung auf noch günstigere Preise aufschieben - das würde die Konjunktur bremsen.
Lagarde: EZB beobachtet Wechselkurs - verfolgt aber kein Ziel
Der Wechselkurs des Euro ist nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde von Bedeutung für den Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), er hat aber kein Wechselkursziel. "Wir beobachten die Wechselkurse, aber wir haben kein Wechselkursziel", sagte sie in ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Hintergrund ist die jüngste Aussage von EZB-Präsident Luis de Guindos, dass ein Wechselkurs oberhalb von 1,20 US-Dollar pro Euro problematisch wären. Lagarde bekräftigte auch ihre Aussage, dass die EZB mit ihrer geldpolitischen Ausrichtung "gut positioniert" sei, weil sie davon ausgehe, dass sich die Inflation bei ihrem Ziel von 2 Prozent stabilisieren werde.
Zuvor hatte der EZB-Rat wie erwartet beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Zudem passte er eine Formulierung in seinem Statement zur Reaktionsfunktion der kürzlich bestätigten geldpolitischen Strategie an. Demnach will die EZB ihre Zinsentscheidungen künftig nicht nur vom Inflationsausblick, sondern auch von den ihn umgebenden Risiken abhängig machen. Eine Rolle spielen wie bisher außerdem die unterliegende Inflation und die Stärke der geldpolitischen Transmission.
Lagarde: Kleine Inflationsabweichungen nach unten nicht schlimm
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht beunruhigt von der Tatsache, dass die EZB-Stabsprojektionen aktuell für 2026 eine Inflation von unter 2 Prozent anzeigen. "Wir lassen und nicht von kleinen Abweichungen beeinflussen", sagte sie in ihrer Pressekonferenz nach der Ratssitzung auf die Frage, ob ein "Unterschießen" der Inflation ein Thema in den Diskussionen gewesen sei. "Sie werden immer zwei oder drei Ratsmitglieder finden, die sich besorgt über ein Unterschießen der Inflation äußern", fügte sie hinzu.
Zuvor hatte der EZB-Rat wie erwartet beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Zudem passte er eine Formulierung in seinem Statement zur Reaktionsfunktion der kürzlich bestätigten geldpolitischen Strategie an. Demnach will die EZB ihre Zinsentscheidungen künftig nicht nur vom Inflationsausblick, sondern auch von den ihn umgebenden Risiken abhängig machen. Eine Rolle spielen wie bisher außerdem die unterliegende Inflation und die Stärke der geldpolitischen Transmission.
Lagarde: Zinserhöhung nach Ende Zollunsicherheit nicht ausgeschlossen
EZB-Präsidentin Christine Lagarde will nicht ausschließen, dass bei einem raschen Ende der Zollunsicherheit der nächste Schritt der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Zinserhöhung ist. "Ich würde nichts ausschließen", sagte sie in ihrer Pressekonferenz nach der Ratssitzung auf die Frage, ob ein Ende des Zollstreits Zinserhöhungen nach sich ziehen könnte.
Wenn die Handelsspannungen kurzfristig gelöst würden, dann beseitige das einen Teil der Unsicherheiten, die den Entscheidungsprozess von Konsumenten, Investoren, Unternehmen belasteten, erläuterte Lagarde. Das würde es auch der EZB erleichtern, die Folgen dieser Zölle zu modellieren. Sie fuhr fort: "Könnte es zu anderen Bewegungen führen? Das wird die Zukunft zeigen, das wird unsere Arbeit zeigen. Ich würde nichts ausschließen.
Zuvor hatte der EZB-Rat wie erwartet beschlossen, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Zudem passte er eine Formulierung in seinem Statement zur Reaktionsfunktion der kürzlich bestätigten geldpolitischen Strategie an. Demnach will die EZB ihre Zinsentscheidungen künftig nicht nur vom Inflationsausblick, sondern auch von den ihn umgebenden Risiken abhängig machen. Eine Rolle spielen wie bisher außerdem die unterliegende Inflation und die Stärke der geldpolitischen Transmission.
Redaktion finanzen.at mit Material von dpa-AFX und DOW JONES
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