18.08.2013 20:17:34

NRW-Finanzminister: Niedrige Zinsen nützen Staat aber schaden Bürgern

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Niedrige Zinsen nützen nach Aussage von NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) zwar dem Staat, schaden aber den Bürgern. "Den Vorteil haben die öffentlichen Haushalte", sagte Walter-Borjans am Sonntag zu Berichten, dass der Bund durch die niedrigen Zinsen über fünf Jahre 40,9 Milliarden Euro einspart. Die derzeit niedrigen Zinsen führten aber auch dazu, dass die Vermögen der Bürger schrumpften, sagte Walter-Borjans: "Und das trifft die kleinen Vermögen genauso wie die großen." Nur wenn man große Vermögen steuerlich belaste und dadurch die öffentliche Verschuldung und die Zinslast senke, führe dies zu einer Entlastung der meisten Bürger.

    Nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" beträgt die Differenz zwischen den Zinszahlungen, die der Bund für 2010 bis 2014 eingeplant hatte, und den tatsächlich zu zahlenden Zinsen 40,9 Milliarden Euro. Weil das Vertrauen in Krisenländer sinkt und Investoren lieber in deutsche Bundesanleihen investieren, sank deren Zinsniveau um durchschnittlich fast einen Prozentpunkt./jyr/DP/mmb