Berechnung und Berechnungsgrößen
Um das Kurs-Gewinn-Verhältnis zu berechnen wird der Aktien- oder Börsenkurs durch den Gewinn oder das Ergebnis je Aktie geteilt. Als Gewinn je Aktie wird bei der Berechnung meist nicht das Jahresergebnis je Aktie herangezogen. Vielmehr wird das Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG als Berechnungsgröße verwendet. Das Ergebnis nach DVFA/SG (Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Anlageberatung e.V. und der Schmalenbach-Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V.) verdeutlicht die Ertragskraft der Aktiengesellschaft und wird nach einem für alle Unternehmen einheitlichen Schema definiert. Der zur Berechnung verwendete Aktienkurs kann der Durchschnittskurs, der Tageskurs, der Höchst- oder Tiefstkurs sein. Auch der Aktienkurs vom ersten oder letzten Börsentag des Handelsjahres kann als Berechnungsgröße zur KGV-Ermittlung verwendet werden. Mit einem geschätzten Ergebnis nach DVFA/SG erfolgt die Berechnung einer zukünftigen Kennzahl.
Interpretation des Kurs-Gewinn-Verhältnis
Wenn man von einem positiven KGV ausgeht, kann dies auf zwei Arten interpretiert werden. Es drückt aus, mit dem wie vielfachen Jahresgewinn die Aktie des emittierenden Unternehmens an der Börse gehandelt wird. Zugleich bedeutet ein positives Kurs-Gewinn-Verhältnis, dass das in die Aktie investierte Kapital innerhalb eines errechneten Zeitraums von der Gesellschaft verdient wird. Ist das errechnete KGV beispielsweise 5, wird das Investitionskapital innerhalb von fünf Jahren erwirtschaftet, wenn die Bedingungen gleich bleiben. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5 bedeutet zugleich, dass die analysierte Aktie mit dem 5fachen Jahresgewinn an der Börse gehandelt wird.
Aussage und Signale des Kurs-Gewinn-Verhältnis
Mit der Berechnung des Kurs-Gewinn-Verhältnis lassen sich Aussagen zur Preiswürdigkeit einer einzelnen Aktie treffen. Anleger sollten aber ein hohes KGV nicht zwangsläufig als Verkaufssignal einordnen. Gleichzeitig muss ein niedriges Verhältnis kein zuverlässiges Kaufsignal darstellen. Eine hohe Kennzahl steht für eine verhältnismäßig hochpreisige Aktie. Ein niedriges KGV dagegen für eine verhältnismäßig günstige Aktie. Wichtig ist, dass das errechnete KGV mit in der Vergangenheit liegenden Kennzahlen und mit den Kennzahlen von branchengleichen Gesellschaften verglichen wird.zurück zur Übersicht