21.01.2013 18:51:31
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Ärger um 'Losaktion' zur Vermittlung Langzeitarbeitsloser
Mit der Aktion sollte ein Kontakt zwischen den teilnehmenden Unternehmen und Langzeitarbeitslosen hergestellt werden, sagte der Geschäftsführer des Jobcenters des Landkreises Mayen-Koblenz, Rolf Koch, am Montag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht von "Spiegel online". Die fraglichen Dienstleistungen hätten Mitarbeiter der DG Mittelrhein oder in einigen Fällen auch Langzeitarbeitslose erbringen sollen.
Die DG Mittelrhein betonte in einer Stellungnahme, in erster Linie seien Sachpreise und Dienstleistungen verlost worden, die von fest angestellten Mitarbeitern erbracht werden sollten. Die Aktion sei "ungewöhnlich, sicherlich auch provokant" gewesen. Man habe damit auf die schwierige Situation älterer Menschen und Menschen mit Behinderung im Arbeitsmarkt aufmerksam machen wollen.
In einer Pressemitteilung des Jobcenters vom Dezember liest sich das so: Es gehe um die Chance für die Langzeitarbeitslosen, die von der DG Mittelrhein betreut werden, sich beim "Abarbeiten" der Preise durch gute Arbeit zu bewähren. Zu den Preisen zählten demnach auch das Putzen von Fußböden oder Fenstern, das Aufräumen von Lagern oder das Reinigen des Fuhrparks. Es machten 34 Unternehmen mit.
Der rheinland-pfälzische DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid sprach in einer schriftlichen Stellungnahme von einer "vollkommen missglückten und aus dem Ruder gelaufenen Aktion". Die Verlosung von Langzeitarbeitslosen sei eine "menschenverachtende und entwürdigende Aktion" gewesen. "Was hier als moderne Arbeitsvermittlung verkauft wird, stellt eine Verrohung der Sitten dar."
Dem entgegnete die DG Mittelrhein, menschenverachtend sei, wenn Menschen aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt würden. Das sei auch die Botschaft hinter der Losaktion im Rahmen des Programms "Perspektive 50 plus" der Bundesagentur für Arbeit gewesen. Das Programm soll Beschäftigungschancen Langzeitarbeitsloser über 50 Jahre verbessern. Laut DG Mittelrhein wurden keine Langzeitarbeitslosen zur Teilnahme an der Aktion verpflichtet. Das bestätigte auch Koch vom Jobcenter. "Das Ganze wurde falsch verstanden und ist jetzt so in der Welt", sagte Koch. "In der Nachbetrachtung würde ich sagen: Wir lassen die Finger davon."/chs/DP/jha
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