AKTIE IM FOKUS: Airbus nachbörslich gefragt - Resultate über Erwartungen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Airbus (Airbus SE (ex EADS)) haben am Mittwoch positiv auf die nach Börsenschluss vorgelegten Resultate reagiert. Außerdem rückte die angekündigte Verpflichtung des MTU-Chefs Lars Wagner als Leiter der Airbus-Verkehrsflugzeugsparte bei den Anlegern in den Fokus. Verglichen mit dem letzten Kurs im Xetra-Handel, wo die Aktien mit 0,4 Prozent im Minus geschlossen hatten, kamen sie im Tradegate-Handel zuletzt auf einen Anstieg um fast zwei Prozent.

Der weltgrößte Flugzeugbauer hat nach seinem Rückschlag vom Juni im Sommer wieder deutlich zugelegt. Im dritten Quartal verdiente der Dax-Konzern (DAX) unter dem Strich 983 Millionen Euro und damit 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn im Tagesgeschäft (bereinigtes Ebit) wuchs sogar um 39 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die Zahlen übertrafen die durchschnittlichen Erwartungen: Laut Branchenexpertin Chloe Lemarie von Jefferies Research lag der bereinigte operative Gewinn um 17 Prozent über der mittleren Analystenschätzung.

Nachdem Vorstandschef Guillaume Faury seine Produktions- und Gewinnpläne im Juni zusammenstreichen musste, sieht er den Luftfahrt- und Rüstungskonzern nun auf Kurs zu seinen bescheideneren Zielen für 2024. Lemarie sah dies sei zwar nicht als große Überraschung, doch sollte die Nachricht nach ihrer Ansicht erleichternd wirken.

Auch Ken Herbert von RBC erwähnte die Bestätigung der Jahresziele positiv. Denn vor der Veröffentlichung des Zwischenberichts sei die Zahl der Skeptiker größer geworden. Statt der weiter angepeilten 770 Flugzeug-Auslieferungen hätten mehr und mehr Investoren damit gerechnet, dass Airbus das Ziel eher in Richtung 750 senkt. Aus Herberts Sicht ist für die Erreichung jedoch eine deutliche Verbesserung im Schlussquartal notwendig. Aussagen der Triebwerksbauer GE Aerospace (GE Aerospace (ex General Electric)) und SAFRAN hätten darauf zuletzt nicht hingedeutet.

Mit Lars Wagner kehrt ein früherer Airbus-Manager nach rund zehn Jahren bei MTU demnächst zu dem Flugzeugbauer zurück. RBC-Experte Herbert sieht diese Übergangsregelung positiv angesichts der Herausforderungen, denen der Bau von Verkehrsflugzeugen zuletzt ausgesetzt gewesen sei./tih/stw/he