17.09.2008 10:33:00
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AKTIE IM FOKUS: Versicherungstitel stabilisieren sich etwas - AIG-Rettung
Bei einem Crash der AIG hätte abgesehen von individuellen Ausfallrisiken eine massive Verschlimmerung der über alle Anlageklassen hinweg zu beobachtenden Verwerfungen gedroht, sagte ein Analyst. Kapitalmarktexperte Robert Halver von Baader Bank ergänzte: "Die Rettung von AIG zeigt, dass die US-Regierung doch die Schalmeienklänge einer Rettung gegenüber dem Paukenschlag einer (Not-)Zinssenkung bevorzugt." Auch wenn die Hilfe des Staates stabilitätspolitisch bedenklich sei, war sie aus seiner Sicht doch notwendig. Halver ergänzte: "Klar ist auch, dass die Konsolidierung des Finanzsektors jetzt richtig Fahrt aufnimmt. Die Leichenfledderer sind unterwegs und schnappen sich die Filetteile."
Nach Meinung von equinet-Analyst Christian Muschick ist eine Aufspaltung von AIG nach der Übernahme der US-Notenbank ein wahrscheinliches Szenario. Er glaube, dass die Allianz eine Chance habe, ihre strategische Aufstellung vor allem im US-Lebensversicherungsgeschäft zu verändern. Auch die Analysten von Cheuvreux rechnen damit, dass Wettbewerber in der Lage sein werden, attraktive und profitable Geschäftsbereiche von AIG abzugreifen. Die Rating-Abstufungen dürften außerdem dazu führen, dass sich Geschäftskunden für die Konkurrenz der Amerikaner entscheiden würden.
Nach Meinung von Analyst Christian Hamann von der Hamburger Sparkasse ist klar, "dass AIG eine Vielzahl von Assets hat, die sehr interessant sind". AIG sei im Versicherungsgeschäft "unwahrscheinlich gut" aufgestellt. Die Übernahme einzelner Bereiche böte den potenziellen Käufern attraktive Einstiegsmöglichkeiten in interessante Märkte. So sei der US-Versicherer zum Beispiel der führende ausländische Anbieter in China. Allerdings seien solche Geschäfte angesichts möglicher Einwände der örtlichen Regulierungsbehörden sehr kompliziert, warnte Hamann. Für wahrscheinlicher hält er, dass die deutschen Versicherer sich Nischen wie das Osteuropageschäft herauspicken. Auch hier rechnet der Analyst aber nicht "mit schnellen Deals". "Das ist sicher ein Thema, das den Markt für die nächsten Monate, wenn nicht bis zu zwei Jahre beschäftigen wird." Größere Geschäftsbereiche können und wollen die Versicherer nach Meinung von Hamann nicht übernehmen. Besonders unattraktiv seien Bestände mit Risiken wie Haftpflichtversicherungen. "Geschäfte bis mit einem Umfang von einer Milliarde Euro sind aber sicher mal drin."/gr/gl
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