Aktien Europa: Moderate Gewinne - Vodafone-Papiere springen hoch

    Der französische CAC 40 stieg um 0,25 Prozent auf 3.970,29 Punkten. In London gewann der FTSE 100 0,47 Prozent auf 6.460,28 Punkte. Zu den größten Gewinnern in Europa zählte der Athener Athex Composite, der um mehr als ein Prozent vorrückte und der italienische FTSE MIB , der um 0,74 Prozent zulegte. Zum einen stieg im wichtigsten Euro-Krisenland die Zuversicht der Verbraucher weiter und erreichte den besten Wert seit knapp zwei Jahren. Zum anderen verschaffte sich die am Rand einer Krise stehende Regierung Italiens mit der Einigung bei einer umstrittenen Haus-Steuer Luft. Das Kabinett beschloss, die von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi kategorisch verlangte Abschaffung der Immobiliensteuer (Imu) für dieses Jahr.

    Bevor am frühen Nachmittag wöchentliche Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie die zweite Veröffentlichung von Daten zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal bekannt gegeben werden, standen neben aktuellen Nachrichten von Vodafone Quartalsberichte im Fokus.

    Sollten die Verhandlungen von Vodafone mit dem US-Telekomkonzern Verizon (Verizon Communications) über den Verkauf seines Anteils am Joint-Venture Verizon Wireless erfolgreich sein, könnte dies einer der größten Deals der Wirtschaftsgeschichte werden. Kreisen zufolge soll der mögliche Verkaufspreis nahe 130 Milliarden Dollar (97 Mrd Euro) liegen. Verizon hält 55 Prozent am größten US-Mobilfunker, der britische Mobilfunker die restlichen 45 Prozent. Die Vodafone-Aktie sprang nach diesen Neuigkeiten an die Spitze des "Footsie" und gewann knapp zehn Prozent. Serco (Sharp) büßten am Index-Ende elf Prozent ein. Die Polizei ermittelt zurzeit wegen Ungereimtheiten bei Gefangenentransport-Verträgen.

    Im Leitindex der Eurozone, dem Eurostoxx 50, waren die Aktien von Carrefour (Petro-Canada) Favorit mit plus 4,81 Prozent.  Europas größter Einzelhändler profitierte im ersten Halbjahr von seiner neuen Strategie und konnte den operativen Gewinn um knapp fünf Prozent steigern. Essilor hingegen waren nach Zahlen Schlusslicht mit minus 3,08 Prozent. Der französische Brillenglashersteller nahm seine Umsatzziele wegen der schleppenden Wirtschaftsentwicklung etwas zurück.

    Die Papiere des des Medien- und Telekomunternehmens Vivendi gewannen nach der Vorlage des Geschäftsberichts 2,08 Prozent hinzu. Der Abwärtstrend hatte sich um zweiten Quartal im Vergleich zum Jahresauftakt abgeschwächt. Im Cac 40 stiegen die Aktien von Gemalto (Getronics) nach am Vorabend vorgelegten Zahlen um 2,49 Prozent.

    Im Schweizer SMI büßten die Anteilsscheine der Zurich-Versicherungsgruppe (Zurich Insurance Group) 2,77 Prozent ein. Als Folge des Selbstmords eines Top-Managers ist der Ex-Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, als Verwaltungsratspräsident des Schweizer Konzerns zurückgetreten. Zugleich gab er alle Funktionen als Mitglied des Gremiums ab. Zur Begründung verwies Ackermann am Donnerstag auf mögliche Vorwürfe gegen ihn im Zusammenhang mit dem Freitod des Zurich-Finanzchefs Pierre Wauthier./ck/ag