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06.03.2019 15:12:41
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Aktien Frankfurt: Anleger bleiben in Deckung - Geldpolitik im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am Mittwoch ihr Pulver weiter trocken gehalten. Der Dax (DAX 30) gab am Nachmittag leicht um 0,08 Prozent auf 11 611,73 Punkte nach, womit er seinen Kampf der vergangenen Tage um die Marke von 11 600 Zähler fortsetzte. Das Bild wurde etwas getrübt von Verlusten bei den im Dax gelisteten Aktien aus dem Autosektor. Ein wenig Unterstützung kam einen Tag vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank von der Hoffnung auf eine weiterhin förderliche Geldpolitik.
Der MDAX zeigte sich etwas besser als sein großer Indexbruder, zuletzt notierte der Index der mittelgroßen Werten mit 0,12 Prozent im Plus bei 24 753,52 Punkten. Verhalten positiv ging es auch an den übrigen Europabörsen zu: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) legte 0,18 Prozent auf 3333,02 Punkte zu.
Aus charttechnischer Sicht droht dem Dax nach Einschätzung von Beobachtern langsam die Puste auszugehen, nachdem er sich seit Jahresbeginn auf das höchste Niveau seit November vorgearbeitet hat. Die Hoffnung auf einen erfolgreichen Ausgang der Gespräche zum US-chinesischen Handelsstreit hatte die Weltbörsen im bisherigen Jahresverlauf gestützt, doch ohne einen konkreten Abschluss halten viele Börsianer den Korridor nach oben inzwischen für verriegelt. Die Marktteilnehmer ließen sich derzeit nicht mehr aus der Reserve locken, schrieb Anlagestratege Christoph Geyer von der Commerzbank.
Zudem kommt nach neuerlichen Sorgen über Chinas Wirtschaft am Vortag von Konjunkturseite zur Wochenmitte ein weiterer Dämpfer: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) senkte ihre Wachstumsprognosen für die Eurozone deutlich - die Konjunktur dort hat sich laut ihrer Einschätzung inzwischen deutlich abgekühlt.
Unternehmensseitig machten vor allem die Aktien des Autozulieferers Schaeffler Schlagzeilen mit einem Kursrutsch um mehr als 9 Prozent. Als Grund dafür galt vor allem ein trüber Ausblick auf die Profitabilität in diesem Geschäftsjahr. Das Unternehmen kassierte zudem seine Ziele für 2020 und will nun mit einem Sparprogramm gegensteuern.
In diesem Sog verloren auch andere Zulieferer und Autohersteller. Continental etwa verbilligten sich im Dax um 1,1 Prozent und Hella (HELLA GmbHCo) im MDax um 2,6 Prozent. Volkswagen (Volkswagen (VW) vz), Daimler und BMW verloren zwischen 0,6 und 1,2 Prozent.
Zur großen Freude der Anleger ist dem bislang im SDAX gelisteten Chipentwickler Dialog Semiconductor der Aufstieg in den MDax sicher. Die Aktien notierten zuletzt mehr als 5 Prozent höher. Ein gekappter Umsatzausblick tat dem keinen Abbruch: Börsianern zufolge war mit noch Schlimmerem gerechnet worden.
Schon im MDax gelistet sind die Aktien des Chemikalienhändlers Brenntag, die nach einen zuversichtlichen Ausblick mit einem Anstieg um mehr als 4 Prozent sehr gefragt waren. Die Anleger erfreute auch, dass der Konzern im vergangenen Jahr mehr Gewinn erwirtschaftet hatte als erwartet.
Ein weiterer großer Gewinner im Index mittelgroßer Werte waren Zalando mit fast 5 Prozent Plus. Als Grund galt hier ein optimistischer Kommentar der Barclays Bank. Nach Ansicht des Analysten Andrew Ross richtet sich der Fokus der Investoren nach dem Kapitalmarkttag des Online-Modehändlers nun verstärkt auf die guten längerfristigen Aussichten.
Am deutschen Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,07 Prozent auf 0,05 Prozent, während der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) um 0,08 Prozent auf 141,99 Punkte stieg. Der Bund-Future legte 0,09 Prozent auf 165,91 Punkte zu.
Der Euro kostete zuletzt 1,1302 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag auf 1,1329 US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8827 Euro./tih/mis
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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