DAX
05.03.2025 14:28:38
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Aktien Frankfurt : Dax springt dank Finanzpaket wieder über 23.000 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der DAX hat am Mittwoch mit einer kräftigen Kurserholung auf das historische Finanzpaket von Union und SPD reagiert. Positiv wirkten auch die überwiegend freundlichen asiatischen Märkte sowie die höher erwarteten US-Börsen. Schon in der ersten Handelsstunde knackte der deutsche Leitindex wieder die Marke von 23.000 Punkten, die er zu Wochenbeginn erstmals überschritten hatte. Für einen erneuten Rekord reichte es aber nicht. Am frühen Nachmittag stand ein Plus von 3,73 Prozent auf 23.158,59 Punkte zu Buche.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen erholte sich mit einem Sprung um 5,65 Prozent auf 29.623,85 Punkte noch deutlicher. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 2,6 Prozent hoch. Er kann wie der Dax trotz der jüngsten Turbulenzen seit Jahresbeginn prozentual zweistellige Gewinne vorweisen - im Gegensatz zu den überwiegend deutlichen Verlusten der großen US-Börsenbarometer.
Am Dienstagabend hatten CDU/CSU und SPD, die eine Koalition anstreben, ein historisches Finanzpaket geschnürt. Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse soll für Verteidigungsausgaben gelockert und ein Sondervermögen für die Infrastruktur mit 500 Milliarden Euro geschaffen werden. Dies wirke "wie ein riesiges Konjunkturpaket", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Viele Branchen und Firmen dürfen sich jetzt auf zusätzliche Großaufträge freuen."
Zur dafür nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit brauchen CDU/CSU und SPD aber Unterstützung aus den Reihen der Grünen oder der FDP. Zudem drängt die Zeit. Denn spätestens am 30. Tag nach der Bundestagswahl am 23. Februar muss der neu gewählte Bundestag zusammentreten, in dem AfD und BSW zusammen eine Sperrminorität gegen Änderungen des Grundgesetzes haben.
Am Montag hatte eine Rally von Rüstungs- und Autoaktien den Dax erstmals über 23.000 Punkte katapultiert. Nur einen Tag später erlitt er wegen Ängsten vor einem globalen Handelskrieg den heftigsten Einbruch seit drei Jahren. Laut Chartexperte Martin Utschneider von Finanzethos hat sich der übergeordnete Aufwärtstrend aber trotz dieser Verwerfungen bestätigt.
Am Mittwoch waren Infrastrukturtitel im Zuge des Finanzpakets noch stärker gefragt als Rüstungsaktien. Heidelberg Materials setzten sich mit einem Sprung von 15 Prozent an die Dax-Spitze, auch Siemens Energy waren gefragt. Die Papiere der Bauunternehmen und -dienstleister Bilfinger (Bilfinger SE) und HOCHTIEF sowie der Logistikdienstleister Kion (KION GROUP) und Jungheinrich belegten mit prozentual zweistelligen Gewinnen vordere MDax-Plätze. Aus dem Rüstungsbereich sprangen RENK, HENSOLDT und Rheinmetall um bis zu 7,5 Prozent hoch.
Dagegen zählten die zinssensiblen Immobilienwerte angesichts kräftig anziehender Anleiherenditen zu den wenigen Verlierern.
Ansonsten standen Geschäftszahlen im Fokus. Bayer befürchtet 2025 wegen des anhaltenden Gegenwinds im Agrargeschäft einen weiter sinkenden operativen Gewinn. Dennoch wagten die Aktien einen Ausbruchsversuch. Sie legten um Dax-konforme 3,6 Prozent zu. adidas verloren indes 1,6 Prozent. Der Sportartikelhersteller erwartet trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfeldes ein weiteres Wachstum, das sich gegenüber dem Vorjahr aber abschwächen dürfte. Analysten hatten insbesondere beim operativen Ergebnisziel auf mehr gehofft.
Der Spezialchemiekonzern Evonik traut sich 2025 eine weitere Verbesserung des operativen Gewinns zu, was ihm ein Kursplus von 10 Prozent bescherte. Die bereinigten operativen Ergebniskennziffern hätten im vergangenen Quartal zwar die Erwartungen deutlich verfehlt, schrieb JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi. Der Ausblick dürfte die Anleger aber beruhigen.
Bei freenet konnten sich die Aktionäre über ein Kurshoch seit dem Jahr 2000 freuen - zuletzt stand noch ein Plus von 5,6 Prozent zu Buche. Der Mobilfunk- und TV-Anbieter hofft im laufenden Jahr auf den weiteren Erfolg seines Fernsehprodukts waipu.tv. Ein Händler hob die traditionell hohen Ausschüttungen an die Aktionäre positiv hervor. Zudem könnte sich der Ausblick als konservativ erweisen. Dem Technologiekonzern Kontron gelang nach einem Auftrag gar ein Rekordhoch.
Dass SMA Solar nach einem operativen Verlust 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben will, bescherte dem Wechselrichter-Hersteller einen Kurssprung von 25 Prozent an die Spitze des Nebenwerte-Index SDAX. Dagegen büßten Schaeffler 1,7 Prozent ein. Der Auto- und Industriezulieferer war 2024 in die roten Zahlen gerutscht und geht angesichts des schwierigen Umfelds in der Automobilindustrie vorsichtig in das neue Jahr./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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