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30.03.2011 14:56:33

Aktien Frankfurt: Dax steigt auf Niveau vor der Erdbeben-Katastrophe in Japan

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine Eingrenzung der Atomkatastrophe in Japan hat den Dax am Mittwoch angetrieben. Der Leitindex stieg am frühen Nachmittag um 1,66 Prozent auf 7.049,49 Punkte und erreichte damit wieder den Stand vor dem verheerenden Erdbeben. Der MDAX (MDAX) der mittelgroßen Werte lag mit 1,07 Prozent im Plus bei 10.329,15 Punkten und auch der TecDax (TecDAX) gewann 0,68 Prozent auf 921,88 Punkte.

 

    "Aus Japan und aus Libyen sind keine neuen Schreckensmeldungen gekommen", sagte Marktstratege Christian Schmidt von der Helaba. Vielmehr hat sich nach Einschätzung des Energiekonzerns Tepco die Lage in allen sechs Reaktoren im havarierten Atomkraftwerk Fukushima verbessert. Dementsprechend hätten auch die deutlichen Kursgewinne an der Tokioter Börse die Anleger beruhigt, sagte der Experte. Die steigende Risikoneigung der Investoren habe ebenfalls zu der freundlichen Stimmung am Markt beigetragen.

 

MAN NACH POSITIVER STUDIE SEHR FEST

 

    Im Dax kletterten die Papiere von MAN um 2,96 Prozent auf 87,26 Euro und setzen sich damit an die Indexspitze. Analyst Nico Dil von JPMorgan erhöhte seine Gewinnschätzungen für 2011 sowie 2012 und sieht das Nutzfahrzeuggeschäft als größte Triebfeder.

 

    Die Vorzugsaktien von Hugo Boss (HUGO BOSS vz) zählten im MDax zu den Favoriten. Sie bauten ihre jüngsten Gewinne aus und markierten mit einem Plus von 2,87 Prozent auf 59,52 Euro ein Rekordhoch. Das Management des Modekonzerns machte laut Analyst Andreas Inderst von Exane BNP auf einer Analystenkonferenz einen zuversichtlichen Eindruck. Er verwies zum Beispiel auf sehr gute Wachstumsaussichten.

 

PRAKTIKER SEHR SCHWACH, STADA ETWAS FESTER

 

    Ansonsten meldeten sich noch einige Unternehmen mit endgültigen Geschäftszahlen für 2010 und Aussagen zum laufenden Jahr zu Wort. Die Baumarktkette Praktiker (Praktiker Bau- und Heimwerkermaerkte) etwa rutschte im abgelaufenen Jahr tiefer in die roten Zahlen, woraufhin die Titel um 3,51 Prozent auf 8,192 Euro fielen. Nach seiner Bilanzvorlage legten die Papiere des Generikaherstellers Stada (STADA Arzneimittel) um 0,80 Prozent zu.

 

    Mit einem Aufschlag von 0,72 Prozent auf 8,813 Euro nahmen die Aktien von Kontron einen der Spitzenplätze im TecDax ein. Der Minicomputer-Hersteller startete gut ins neue Jahr und erhöhte sein Umsatzziel für das Gesamtjahr leicht. Die Titel des Chip-Zulieferers Süss Microtec (SUeSS MicroTec) hingegen fielen nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen um 0,92 Prozent auf 11,79 Euro.

 

VIELE WIND- UND SOLARAKTIEN GEBEN WEITER NACH

 

    Nachdem Solar- und Windaktien am Montag noch von den Wahlerfolgen der Grünen profitiert hatten, machte sich bereits am Dienstag etwas Ernüchterung unter den Anlegern breit. Dieser Trend setzte sich Börsianern zufolge nun fort. Die Aktien von SMA Solar (SMA Solar Technology) etwa gaben um 1,16 Prozent auf 84,02 Euro nach. "Der Solartechnikhersteller hat auf der Analystenkonferenz einen ganz schwachen Ausblick für das erste Quartal abgegeben", sagte ein Börsianer.

 

    Die Papiere von Roth & Rau (RothRau) sanken um 3,60 Prozent auf 16,345 Euro. Der auf die Solarbranche spezialisierte Anlagenbauer verschiebt die Veröffentlichung seines Geschäftsberichts sowie die Bilanzpresse- und die Analystenkonferenz auf den 8. April. Als Grund gab das Unternehmen Verzögerungen beim Jahresabschluss an. Ursprünglich sollte der Geschäftsbericht am 31. März vorgelegt werden. Nach einer skeptischen Studie der Commerzbank fielen die Titel des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex um 5,27 Prozent auf 8,469 Euro.

 

    Die Porsche-Aktien verbuchten bei 48,57 Euro einen Abschlag von 8,90 Euro gegenüber dem Vortag. Die Papiere des Sportwagenbauers werden seit Handelsbeginn ex Bezugsrecht aus der Kapitalerhöhung gehandelt./la/rum

 

    --- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

  

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