26.05.2015 12:08:39

Aktien Frankfurt: Griechenland-Krise und Spanien-Wahlen drücken Dax ins Minus

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der kräftigen Berg- und Talfahrt des DAX ist der deutsche Leitindex am Dienstag letztlich in der Verlustzone verharrt. Hin- und hergerissen zwischen dem wieder deutlich schwächelnden Euro auf der einen Seite sowie der Sorge um Griechenland und dem Erfolg der Linken bei den spanischen Regionalwahlen sprang der Dax in kürzester Zeit um insgesamt etwas mehr als 200 Punkte nach oben und unten.

Bis zur Mittagszeit gab das deutsche Börsenbarometer um 0,75 Prozent auf 11 725,93 Punkte nach. Der Euro, der Anfang der vergangenen Woche noch bei 1,14 US-Dollar gehandelt wurde, pendelte um die Marke von 1,09 Dollar und kostete zuletzt 1,0897 Dollar. Ein schwacher Euro stützt exportorientierte Unternehmen und deren Aktien, da die Produkte für Käufer außerhalb der Eurozone günstiger werden.

Der MDAX der mittelgroßen Konzerne fiel zur Mittagszeit um 0,58 Prozent auf 20 793,64 Punkte und der TecDAX der Technologiewerte sank um 0,48 Prozent auf 1722,87 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 ging es um 0,51 Prozent abwärts.

EURO IN DIE ZANGE GENOMMEN

"Der Euro wird gleich von zwei Seiten in die Zange genommen", sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Auf der einen drücke die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren vorgezogenen Anleihekäufen und auf der anderen komme "Druck aus der europolitischen Ecke". Vor allem die Sorgen über eine Griechenland-Pleite seien "weiterhin omnipräsent" und die Zeit werde immer knapper.

Bei den spanischen Regional- und Kommunalwahlen bescherte zudem die Linkspartei Podemos ("Wir können") der Regierungspartei Partido Popular eine herbe Niederlage. Die neue Partei Podemos ist aus der Protestbewegung Indignados ("Die Empörten") hervorgegangen und lehnt - wie die griechische Partei Syriza - Reform- und Sparmaßnahmen weitgehend ab.

Bereits am Freitag war der Euro auf Talfahrt gegangen, nachdem US-Notenbankchefin Janet Yellen sagte, dass ein erster Zinsschritt in diesem Jahr "wohl angemessen" sei. Umso wichtiger dürften laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen nun neue Konjunkturdaten aus den USA zu Wochenbeginn werden. "Sollten sie weiterhin signalisieren, dass der US-Aufschwung alles in allem intakt ist, dürfte die erste Leitzinserhöhung im laufenden Jahr erfolgen", sagte er.

BERICHT: HENKEL FAVORIT BEI WELLA-ÜBERNAHME

Unternehmensseitig rückten die Papiere von Henkel (Henkel vz) in den Blick. Sie waren mit plus 1,35 Prozent mit großem Abstand Favorit unter den 30 Dax-Werten. Der Konsumgüterhersteller könnte einem Medienbericht zufolge das Rennen um den Haarpflegespezialisten Wella für sich entscheiden. Die Sparte des US-Branchenkollegen Procter & Gamble (ProcterGamble) werde mit 5,5 bis 7,0 Milliarden Dollar bewertet, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen berichtet.

Linde (Linde) als einziger weiterer Dax-Gewinner mit einem Plus von 0,26 Prozent profitierten von einer positiven Studie der DZ Bank. Analyst Peter Spengler empfiehlt nach den jüngsten Kursverlusten nun den Kauf der Aktie und sieht den fairen Wert weiter bei 205 Euro. Der Industriegasekonzern profitiere aktuell von positiven Währungseffekten, was besonders für medizinische Gase in den USA gelte.

AKTIEN DER BANKEN SEHR SCHWACH

Besonders schwach zeigten sich im Leitindex hingegen die Aktien von Banken. So büßten die Papiere der Commerzbank 1,60 Prozent ein und die der Deutschen Bank verloren 1,46 Prozent. Händler verwiesen auf eine deutlich erhöhte Unsicherheit wegen der Griechenland-Krise und der Spanien-Wahlen.

Im MDax gewannen die Salzgitter-Aktien (Salzgitter) 0,62 Prozent. Eine positive Studie der Schweizer Großbank UBS sowie gute Vorgaben für die Branche durch Kursgewinne bei US Steel und AK Steel aus den USA wirkten sich Händlern zufolge aus. In der Hoffnung auf entschlossenere Maßnahmen gegen Stahlimporte zu Dumpingpreisen aus China hatten die beiden Aktien am Freitag jeweils rund 5 Prozent zugelegt. Auch in Europa wehren sich Unternehmen und Politik./ck/das

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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