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17.09.2015 19:16:40
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Aktien New York: Anleger verharren kurz vor US-Zinsentscheid in Schockstarre
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street ist am Donnerstag vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed kaum vom Fleck gekommen. In Erwartung des wohl spannendsten Sitzungsergebnisses der US-Währungshüter seit Jahren trauten sich die Investoren nicht aus der Deckung. Durchwachsene amerikanische Konjunkturdaten hatten keinen erkennbaren Einfluss auf die Börsenkurse.
Knapp eine Stunde vor dem Zinsentscheid stieg der Dow Jones Industrial (Dow Jones) um 0,13 Prozent auf 16 762,10 Punkte. An den vergangenen zwei Handelstagen hatte der US-Leitindex dank der Hoffnung auf eine Verschiebung der ersten Zinsanhebung seit Mitte 2006 zugelegt. Höhere Zinsen würden zwar das Vertrauen der Währungshüter in die Konjunktur untermauern, aber Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen unattraktiver machen.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) gewann zuletzt 0,20 Prozent auf 1999,34 Punkte und der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,21 Prozent auf 4392,68 Punkte.
Geht nach fast einem Jahrzehnt sinkender Zinsen an diesem Donnerstag eine Ära zu Ende? Kaum eine Frage beschäftigt die Finanzwelt seit Monaten so sehr wie diese. Zugleich war die Ungewissheit selten so groß wie heute: Notenbankexperten sind gespalten, ob die Federal Reserve ihren Leitzins erstmals seit Mitte 2006 anheben wird. Inzwischen rechnet aktuell nur eine knappe Minderheit von 54 der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten 113 Fachleute mit der Zinswende nach oben. Eine hauchdünne Mehrheit der Experten dagegen erwartet, dass sich am Leitzins nichts ändert.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten gaben den US-Börsen keine klare Richtung vor: Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren überraschend gesunken. Zudem berichtete das US-Handelsministerium für das zweite Quartal ein überraschend deutlich geschrumpftes Defizit in der Leistungsbilanz. Dagegen fielen Daten vom Immobilienmarkt gemischt aus, und der Philly-Fed-Index, der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia abbildet, trübte sich im September deutlich stärker als erwartet ein.
Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage übersichtlich. Im Fokus stand eine milliardenschwere Übernahme in der Kabelnetzbranche: Der europäische Telekom- und Kabelkonzern Altice kauft den US-Anbieter Cablevision für rund 9,6 Milliarden US-Dollar (8,5 Mrd Euro). Inklusive Schulden liege der Cablevision-Unternehmenswert bei 17,7 Milliarden Dollar, hieß es. Pro Aktie zahlt Altice damit 34,90 Dollar, wie beide Unternehmen mitteilten. Die Cablevision-Titel sprangen um gut Prozent auf 32,84 Dollar hoch.
Der Softwareriese Oracle kämpft indes weiter mit dem starken Dollar: Im Geschäftsquartal bis Ende August sank der Überschuss um 20 Prozent und der Umsatz fiel um zwei Prozent. Analysten hatten beim Erlös etwas mehr erwartet. Oracle sieht sich wie bereits in den Vorquartalen von der Dollar-Stärke ausgebremst: Ohne Währungseinflüsse wäre der Umsatz um 7 Prozent gestiegen. Die Aktien fielen um 3,14 Prozent.
Bei Amazon (Amazoncom) konnten sich die Aktionäre über Kursgewinne von 1,54 Prozent freuen. Der weltgrößte Online-Händler will im Tablet-Markt mit einem günstigen Gerät für 60 Euro punkten. Daneben stellte Amazon auch neue Versionen seiner leistungsstärkeren größeren Tablets und seiner Fernseh-Box Fire TV vor./gl/she

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