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01.09.2014 19:57:58

Allg. Zeitung Mainz: Putins Probleme / Kommentar zur Ukraine

Mainz (ots) - Wladimir Putin läuft die Zeit davon: In wenigen Wochen werden Kälte und Winter auf der Krim Einzug halten. Mangels direkter Verbindung dürfte es dann einige Probleme geben, die Menschen auf der aus der Ukraine widerrechtlich herausgerissenen Halbinsel zu versorgen. Ein Szenario, das der starke Mann im Kreml scheuen muss wie der Teufel das Weihwasser. Also werden jetzt um Donezk und Lugansk kaum noch Versuche unternommen, die direkte russische Beteiligung an den Kämpfen zu leugnen. Stattdessen stürzt sich der Propaganda-Apparat mit aller Macht auf ein Gebilde namens Novorossija - Neurussland. Von dem weiß niemand ganz genau, wo es eigentlich liegt. Aber dass es je nach Ausprägung eine Landbrücke zwischen Russland und der Krim herstellen könnte, weiß nicht nur Wladimir Putin um so genauer. Und deshalb scheint er fest entschlossen, den politisch und wirtschaftlich bereits immens hohen Preis für seine kriegerische Expansionspolitik auch weiterhin zu bezahlen: Er muss jetzt - aus seiner Sicht - das beenden, was er angefangen hat. Und der Westen schaut zu, weil ihm nichts anderes übrig bleibt. Eine militärische Antwort verbietet sich, und ob die Sanktionspolitik den Preis eines Tages doch noch in sogar für Putin ungemütliche Höhen treiben kann, steht in den Sternen. Die einzige Lösung, die ein schnelles Ende der Kämpfe verspricht, ist ein "Einfrieren" des Konflikts. Dafür müssten allerdings beide Seiten Zugeständnisse machen: Kiew müsste einen Sonderstatus der Gebiete imOsten anerkennen, und Moskau trotzdem die bisherigen Grenzen akzeptieren. Auf mehr Einsicht braucht man bei Putin nicht zu hoffen. Er ist längst ein Getriebener: einBrandstifter, der den Stuhl angezündet hat, auf dem er sitzt.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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