14.05.2024 10:07:38

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APA ots news: Österreichs Außenwirtschaft erholt sich nach Jahren der Pandemie und hoher Inflation - ANHANG

Wien (APA-ots) - Österreichs Leistungsbilanz ergab 2023 - nach einem

defizitären Ergebnis im Jahr davor - wieder ein Plus von 12,7 Mrd

EUR. Der Güterhandel leistete dank deutlich entspannter Energiepreise

einen entscheidenden Beitrag zum Leistungsbilanzüberschuss.

Gleichzeitig bildete auch der Reiseverkehr nach den herben Einbußen

während der COVID-19-Pandemie nun wieder eine tragende Säule der

österreichischen Außenwirtschaft. Die Kapitalbilanz war 2023 vor

allem durch den Aufbau von Wertpapierverpflichtungen gekennzeichnet,

wobei österreichische Staats- und Bankanleihen bei ausländischen

Investoren besonders gefragt waren. Das solide Wachstum im Geschäft

mit strategischen Unternehmensbeteiligungen führte zu Höchstständen

der Forderungs- und Verpflichtungsbestände.

"Österreichs Außenwirtschaft bilanziert nach dem negativen

Leistungsbilanzsaldo 2022 im Jahr 2023 mit 2,7 Prozent des BIP

deutlich positiv. Dies ist ein Anzeichen, dass Österreichs

Außenwirtschaft sich nach der erst kürzlich überwundenen Pandemie von

den Auswirkungen des global herausfordernden Wirtschaftsumfelds mit

außergewöhnlich hoher Inflation wieder erholt", erläuterte Gottfried

Haber, Vize-Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) im

Rahmen einer Pressekonferenz.

Die Leistungsbilanz ergab 2023 einen Überschuss von 12,7 Mrd EUR

oder 2,7 Prozent des BIP, nachdem 2022 erstmals seit zwei Jahrzehnten

ein Defizit (-1,3 Mrd EUR oder -0,3 Prozent des BIP) verzeichnet

worden war. Damit erfüllt Österreich die von der EU-Kommission

vorgegebenen außenwirtschaftlichen Stabilitätskriterien und zeigt im

Vergleich mit anderen EU-Mitgliedsstaaten eine gut ausbalancierte

Position.

"Die Drehung der Leistungsbilanz geht auf den Güterhandel zurück,

der einen positiven Saldo von 9,3 Mrd EUR beisteuerte. Die

Entspannung der internationalen Energie- und damit der Einfuhrpreise

ließ Österreichs Aufwand für Güterimporte um fast 7 Prozent sinken.

Gleichzeitig stiegen die Exporteinnahmen um 1,1 Prozent, was

angesichts des weiterhin angespannten globalen Handelsumfelds als

sehr positiv zu bewerten ist", erklärte Johannes Turner, Direktor der

OeNB-Hauptabteilung Statistik. Die meisten anderen EU-Mitgliedstaaten

hatten exportseitige Einbußen zu verzeichnen. Günstig entwickelte

sich vor allem die chemisch-pharmazeutische Industrie, deren

Einnahmen um rund 19 Prozent anstiegen. Die mit Abstand größte

Warengruppe bei Importen und Exporten von Waren sind weiterhin

Maschinen & Fahrzeuge, die für jeweils ein gutes Drittel des

Güterverkehrs stehen.

Neben dem Güterhandel erwies sich 2023 traditionell wieder der

Reiseverkehr als wesentliche außenwirtschaftliche Einnahmequelle und

trug per saldo +9,2 Mrd EUR zum Ergebnis bei. Österreichs Einnahmen

von ausländischen Gästen erreichten 23,1 Mrd EUR und lagen damit

nominell um rund 13 Prozent über jenen vor Ausbruch der Pandemie.

Real betrachtet kam es jedoch zu einem Einnahmenrückgang. Das

Rekordergebnis von 2019 (Nettoüberschuss von 2,6 Prozent des BIP)

konnte 2023 noch nicht wieder erreicht werden, da der große

Nachholbedarf der Österreicher:innen beim Urlaub im Ausland zu

höheren Ausgaben geführt hat.

Deutschland war 2023 mit einem Anteil von rund 45 Prozent

neuerlich der unangefochtene Spitzenreiter in der Rangliste

ausländischer Gäste. Es folgten mit Abstand die Niederlande und die

Schweiz (jeweils rund 7 Prozent). China und die Russische Föderation

blieben als Herkunftsmärkte weit hinter der Bedeutung zurück, die sie

vor Ausbruch der Pandemie hatten.

Die Kapitalbilanz wurde 2023 vor allem durch den Aufbau von

Wertpapierverpflichtungen getrieben. Insgesamt wurden österreichische

Wertpapiere in der Höhe von 36,4 Mrd EUR von ausländischen Investoren

gekauft. Die Emission von österreichischen Bankanleihen hat seit der

Zinswende Fahrt aufgenommen und diese waren stark bei ausländischen

Investoren gefragt (18,7 Mrd EUR). Die Forderungsseite war besonders

durch Zukäufe des inländischen Bankensektors in der Höhe von 13,3 Mrd

EUR geprägt, davon flossen 7,3 Mrd EUR in ausländische

Staatsanleihen. Per saldo wurden in Österreich 2023 um 16,2 Mrd EUR

mehr Wertpapiere an das Ausland verkauft als von dort zugekauft.

Strategische Unternehmensbeteiligungen (Direktinvestitionen)

trugen mit 5,2 Mrd EUR positiv zur Kapitalbilanz bei. Österreichs

Direktinvestoren veranlagten 2023 im Ausland knapp 9 Mrd EUR und

erzielten rund 2 Mrd EUR an Bewertungsgewinnen aus bestehenden

Investitionen. Daraus ergab sich Ende 2023 mit 247 Mrd EUR ein

historischer Höchststand des veranlagten Kapitals. Auf Rekordniveau

lag Ende 2023 auch das Vermögen aus internationalen

Direktinvestitionen in Österreich in Höhe von 205 Mrd EUR.

Österreichs Finanzaktiva im Ausland (1.081 Mrd EUR) lagen Ende

2023 ebenso wie die Verpflichtungen (1.002 Mrd EUR) über der

Billionen-Marke. Das Nettovermögen blieb trotz des

Leistungsbilanzüberschusses aufgrund von Bewertungseffekten

unverändert bei +79 Mrd EUR.

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Statistik Hotline

(+43-1) 404 20-5555

statistik.hotline@oenb.at

www.oenb.at

Oesterreichische Nationalbank

Mag. Maria-Elisabeth Faulmann

Pressesprecherin

(+43-1) 404 20-6900

maria-elisabeth.faulmann@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

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OTS0051 2024-05-14/10:03

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