08.03.2024 09:05:38
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APA ots news: WIFO: Hohe Zinsen belasten die Konjunktur
Wien (APA-ots) - Nachdem sich der WIFO-Konjunkturklimaindex um den
Jahreswechsel vorübergehend stabilisiert hatte, ging er im Februar
erneut leicht zurück. In der für die Konjunktur besonders bedeutenden
Sachgütererzeugung verschlechterten sich sowohl die Einschätzungen
der Unternehmen zur aktuellen Lage als auch die Erwartungen. Auch in
Deutschland trübte sich die Konjunkturstimmung weiter ein.
"Die hohen Kreditzinsen und der erschwerte Zugang zu
Hypothekarkrediten ließen in Österreich das Wachstum der
Kreditnachfrage einbrechen. Die Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung
(KIM-V) stellt eine zusätzliche Hürde dar", so der Autor des
aktuellen WIFO-Konjunkturberichtes Marcus Scheiblecker.
Die Konjunkturflaute in Österreich hält nun bereits seit dem III.
Quartal 2022 an, unterbrochen lediglich durch einen leichten Anstieg
der Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn 2023. Der kräftigste Rückgang
war im II. Quartal 2023 zu beobachten (BIP real -1,3% gegenüber dem
Vorquartal). Im III. Quartal 2023 schrumpfte das BIP erneut. Für das
IV. Quartal errechnete Statistik Austria eine Stagnation.
Im Februar 2024 verschlechterten sich die Konjunktureinschätzungen
der österreichischen Unternehmen weiter (laut WIFO-Konjunkturtest),
sowohl hinsichtlich der derzeitigen Wirtschaftslage als auch der
Erwartungen für die kommenden Monate. Die Umfragen der Vormonate
hatten auf eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau hingedeutet.
Ähnlich ungünstig wie in Österreich stellt sich die Lage in
Deutschland dar. Dort sank das BIP im IV. Quartal 2023 nach einer
Stagnation im Vorquartal um 0,3% (real). Die Stimmung der Unternehmen
ist ebenfalls gedämpft.
Im Euro-Raum verläuft die Konjunktur ähnlich wie in Deutschland
und Österreich, bei etwas höheren Wachstumsraten. Im IV. Quartal
wuchs die Wirtschaft im Euro-Raum nur sehr schwach; Konsum und
Bruttoanlageinvestitionen stagnierten, während sowohl die Exporte als
auch die Importe zurückgingen.
Die Wirtschaft der USA expandiert hingegen unvermindert - trotz
einer ähnlich restriktiven Geldpolitik wie im Euro-Raum. Im IV.
Quartal legte das BIP mit +0,8% kaum schwächer zu als im Vorquartal
(+1,2%).
Die Inflationsrate in Österreich ging sowohl im Jänner als auch im
Februar weiter zurück. Der Verbraucherpreisindex notierte um 4,3%
über dem Vorjahresniveau (Jänner +4,5%).
Aufgrund der anhaltenden Rezession verschlechtert sich die Lage
auf dem Arbeitsmarkt zunehmend. Die unselbständig aktive
Beschäftigung war im Februar nach vorläufiger Schätzung nur mehr um
0,2% höher als im Vorjahr, im Vormonatsvergleich ging sie zum zweiten
Mal in Folge zurück. Die erweiterte Arbeitslosigkeit stieg gegenüber
Jänner um rund 1.000 Personen. Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice
(AMS) gemeldeten offenen Stellen sank abermals.
Abbildung 1: Wachstum der Kreditnachfrage in Österreich deutlich
zurückgegangen - Kreditlücke erweitert sich (auf der [WIFO-Website]
(https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/71460))
Zu den Definitionen siehe "[Methodische Hinweise und Kurzglossar]
(https://go.ots.at/5XqFl8OV)"
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte am Freitag, dem 8. März 2024, zwischen 9 und 15 Uhr, an
Mag. Dr. Marcus Scheiblecker, Tel. 01 798 26 01/245, marcus.scheiblecker@wifo.ac.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0017 2024-03-08/09:00

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