17.10.2023 10:42:39

Arbeitgeberpräsident fordert Wachstumspolitik und Rückkehr zur Atomkraft

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat an die Bundesregierung appelliert, mehr Wachstums- statt Wohlstandspolitik zu machen. Für die Sicherstellung der Energieversorgung seien eine Rückkehr zur Kernenergie und eine Absage an den geplanten Kohleausstieg notwendig. Die Standortbedingungen in Deutschland stimmten nicht mehr, sagte Dulger auf dem Arbeitgebertag in Berlin. Daher müsse die Regierung handeln, um Wohlstand in Deutschland zu sichern. Dulger zählte verschiedene Handlungsfelder auf. Dazu gehörten die Forderung nach einem Bekenntnis zur Industrie, Stärkung privater Investitionen, bessere Bildung, weniger Steuern- und Sozialabgaben, der Abbau von Bürokratie und bezahlbare Energie.

Nicht nur der Ausbau erneuerbarer Energien und der Netze sei wichtig, sondern auch eine umfassende Verbreiterung des Energieangebots. Dazu gehöre die "notwendige Korrektur des Ausstiegs aus der Kohl- und Kernenergie", sagte Dulger. Andere Länder seien hier weiter als Deutschland. Die Bundesregierung müsse Realitäten überprüfen, damit Energie für Industrieunternehmen und auch kleine Bäckereien bezahlbar bleibe.

Dulger beklagte außerdem, dass Deutschland im internationalen Vergleich bereits kurze Arbeitszeiten habe. Diskussionen über die Einführung einer Vier-Tage-Woche gingen in die falsche Richtung. "Wir werden mehr statt weniger arbeiten müssen, denn auch Arbeitszeit ist ein Standortfaktor", betonte Dulger.

Er warnte weiterhin vor negativen Konsequenzen des Bürgergeldes. Der Wert von Arbeit müsse sichergestellt werden. Man müsse aufpassen, dass die Politik mit der Höhe des Bürgergeldes "keine falschen Anreize" für die Menschen setzt, die im Niedriglohnsektor beschäftigt seien.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/apo

(END) Dow Jones Newswires

October 17, 2023 04:43 ET (08:43 GMT)

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